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20.04.2021

Netzwerke vor Ort gezielter fördern

Erstmals Rahmenkonzept für Stadtteilprojekte

Bereits seit rund 30 Jahren gibt es in verschiedenen Teilen des Stadtgebiets Stadtteilnetzwerke als freiwillige Zusammenschlüsse sozialer Akteure vor Ort. Um deren Arbeit noch gezielter unterstützen und weiterentwickeln zu können, erstellte Sozialraumplaner Simeon Friedrich vom Jugendamt ein neuartiges Rahmenkonzept, das der Sozial-Dezernatsausschuss einstimmig zur Kenntnis nahm. Mit diesem Votum ist gleichzeitig der Auftrag verbunden, das Konzept weiter zu entwickeln.

In Trier gibt es derzeit sieben Stadtteilnetzwerke in Mariahof, Trier-Süd, Neu- und Alt-Kürenz, Ehrang/Quint, Trier-West/Pallien und Trier-Nord, die teilweise als Runder Tisch oder Arbeitskreis angelegt sind. Bisher fehlten ein zusammenführender Überblick sowie eine Einordnung der inhaltlichen und strukturellen Ausrichtung der Netzwerke im gesamtstädtischen Kontext. Diese Lücke schließt nun das Konzept. Es soll zudem einen Beitrag dazu leisten, gemeinsames Handeln für die Menschen vor Ort in den Stadtteilen zu stärken und die Unterstützungsbereitschaft für eine kontinuierliche Projektarbeit durch die Gesellschaft und die Politik zu stärken.

Das Konzept bietet nicht nur eine detaillierte Vorstellung bestehender Stadteilnetzwerke einschließlich einer Analyse der Potenziale und Entwicklungsbedarfe, sondern auch Empfehlungen für die Weiterentwicklung. Dabei geht es um Vereinbarungen für die konkrete Zusammenarbeit, das Management von Leitungs- und Koordinierungsaufgaben, um die Rolle des städtischen Koordinators, um die Bürgerbeteiligung, die Öffentlichkeitsarbeit und die Weiterentwicklung der Netzwerke. Beim letzten Schwerpunkt stehen in den Stadtteilen Trier-Nord und Ehrang/Quint konkrete Weichenstellungen in nächster Zeit an: Dort läuft das für den gesamten Prozess bedeutsame und seit vielen Jahren bewährte Quartiersmanagement jeweils zum Jahresende 2021 aus.

In der Debatte im Sozialdezernatsausschuss forderte Hubert Weis als Vorsitzender des Trierer Seniorenbeirats eine systematische Einbindung von Mitgliedern des Gremiums, die in Stadtteilen mit einem Netzwerk leben. Der zuständige Sozialraumplaner Simeon Friedrich wies darauf hin, dass das teilweise schon der Fall sei, zeigte sich aber grundsätzlich offen für diesen Vorschlag. Ähnlich äußerten sich Sprecher mehrerer Fraktionen. Einigkeit herrschte auch in der Einschätzung, dass wegen der Anregung des Seniorenbeirats, die vor kurzem in einem Schreiben formuliert wurde, nicht das Rahmenkonzept als solches geändert werden muss, sondern dass eine Art ergänzender Protokollnotiz ausreicht.

In die finale Erarbeitung des Konzepts waren die Vertreter der Stadtteilnetzwerke im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens eingebunden. Es konnte wegen Corona nur digital oder telefonisch stattfinden. Das komplette Rahmenkonzept ist als PDF-Datei auf der städtischen Internetseite hinterlegt: www.trier.de/leben-in-trier/soziale-planung/sozialraumplanung/stadtteilnetzwerke/.

Petra Lohse