Die zweite Etappe der viertägigen Rundfahrt führte über 196 Kilometer von Bonn nach Trier. Aus Richtung Waldrach und Korlingen kommend die Stadtgrenze überquerte. Nach einer rasenden Abfahrt durch das Aveler Tal erreichten die Fahrer zum ersten Mal die Zielgerade in der Herzogenbuscher Straße. Von dort ging es auf die 14 Kilometer lange Schlussrunde, die zunächst über die Zurmaiener Straße und an der Porta Nigra vorbei bis ins Gartenfeld führte. Am anschließenden steilen Anstieg über die Sickingenstraße auf den Petrisberg hatten sich besonders viele Fans eingefunden, um den Tour de France-Sieger Geraint Thomas in Aktion zu erleben und die deutschen Spitzenfahrer Pascal Ackermann, Nils Politt und Maximilian Schachmann anzufeuern.
Schachmann war es dann auch, der den Zielsprint der vierköpfigen Spitzengruppe für sich entschied und vorübergehend die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Auf den Plätzen zwei, drei und vier landeten der spätere Gesamtsieger der Deutschland Tour, Matej Mohoric (Slowenien), der Gesamtzweite der Tour de France, Tom Dumoulin (Niederlande), und Nils Politt als zweitbester Deutscher.
Selfies mit den Stars
Am Samstagvormittag standen die Fans dichtgedrängt an der Bühne vor der Porta Nigra, um die Profis hautnah bei der Vorstellung und Einschreibung für die dritte Etappe zu erleben und sich das eine oder andere Selfie und Autogramm zu sichern. Anschließend gaben OB Wolfram Leibe und Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Start für das Rennen frei, das über 177 Kilometer von Trier nach Merzig führte. Durch die Fußgängerzone über den Hauptmarkt und den Domfreihof fuhr das Peloton auf rund vier Kilometern gemächlich durch die Innenstadt bis zur Mosel. Auf der B 51 in Höhe der Pellinger Straße wurde das Rennen mit einem fliegenden Start freigegeben.
Viele Radsportbegeisterte hatten sich im Vorfeld der Etappenankunft am Freitag an den zahlreichen Mitmachaktionen des Begleitprogramms beteiligt. Bei der inklusiven Ride Tour, bei der Menschen mit und ohne Handicap auf einem abgesperrten Rundkurs in der Innenstadt fuhren, kamen 5000 Euro für die Trierer Ehrenamtsagentur zusammen, die Lotto Rheinland-Pfalz als Sponsor zur Verfügung stellte. Insgesamt drehten die Teilnehmer, darunter Bürgermeisterin Elvira Garbes und Dezernent Andreas Ludwig, 924 Runden. Bei der anschließenden gemeinsamen Fahrt zur Arena konnten die Teilnehmer der Ride Tour sogar ein kurzes Stück auf der Strecke der Profis fahren und stimmten sich auf deren Zieleinlauf ein.
OB Wolfram Leibe freute sich über das „fröhliche Radfahrfest" und dankte den über 200 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die von einer Projektgruppe im Rathaus koordiniert wurden. „Die Trierer haben im Vorfeld toll mitgearbeitet und dafür gesorgt, dass der Radfahrtross ohne Probleme durch die Stadt rollen konnte", sagte das Stadtoberhaupt. Die Stadt habe wieder gezeigt, dass sie solche Großveranstaltungen mit vielen tausend Besuchern stemmen kann.
Die Neuauflage der Deutschland Tour, die erstmals seit 2008 wieder im Rennkalender stand, wurde von einem deutschen Tochterunternehmen des Tour de France-Veranstalters A.S.O. organisiert. Dessen Geschäftsführer Claude Rach bilanzierte: „Das neue Konzept der Deutschland Tour ist von A bis Z komplett aufgegangen und hat unsere Erwartungen übertroffen."