(heb) Lange wurden Radfahrende auf dem Moselradweg teils heftig durchgeschüttelt. Da hatten Wurzeln das Pflaster angehoben, reihte sich Schlagloch an Schlagloch und nicht zuletzt klaffte zwischen Pflasterweg und Betonrandsteinen hier und da eine gefährliche Lücke. Gleichzeitig ist die Route entlang der Mosel eine Hauptverkehrsachse: Nicht nur touristische Gäste kommen auf diesem Weg in die Stadt, auch Triererinnen und Trierer nutzen die Strecke häufig in ihrer Freizeit oder auch als täglichen Weg zur Arbeit.
Gleich mehrere triftige Gründe also, diesen Weg in einem guten Zustand zu halten. Diese Aufgabe hat nun eine von StadtRaum Trier beauftragte Baufirma aus Sehlem erfüllt. In nur fünf Monaten wurden sechs der insgesamt 11,3 Kilometer langen Strecke instandgesetzt. Ein Abschnitt von gut fünf Kilometern zwischen Pallien und Pfalzel ist noch in Arbeit und wird voraussichtlich Mitte/Ende November fertig sein. Dennoch wurde am Montagmorgen bereits der erste Abschnitt des sanierten Moselradwegs am Alten Moselkran feierlich eröffnet. Finanziert wurde das Zwei-Millionen-Euro-Projekt zu 100 Prozent vom Bundesverkehrsministerium.
„Radverkehr lebt davon, dass er auch als Lebensstil, als etwas Positives wahrgenommen wird“, hob Verkehrsdezernent Dr. Thilo Becker bei der Eröffnung des Radweges hervor: „Und genau das wird unter anderem durch eine gute Infrastruktur sichergestellt.“ Dabei entlaste der Umstieg aufs Rad auch das parallel verlaufende Straßennetz: „Jeder und jede Radfahrende bedeutet auch ein Fahrzeug weniger und dadurch weniger Stau und eine Verbesserung für all diejenigen, die einfach auf den Pkw angewiesen sind.“
Das Geld für die Sanierung stammt aus dem Bundesförderprogramm „Radnetz Deutschland“ und so reiste zur Eröffnung auch der Radverkehrsbeauftragte Andreas Marquardt aus dem Bundesverkehrsministerium in Bonn an. Er erläuterte, welcher Zweck mit der Instandsetzung des Trierer Abschnitts des insgesamt 311 Kilometer langen Moselradwegs verfolgt wird: „Ziel ist es, dass wir möglichst länderübergreifend ein lückenloses, sicheres und attraktives Netz aus national bedeutenden Radfernwegen schaffen.“ Eine ebene Fahrbahn, auf der sich mit dem Rad gut vorankommen lässt, sei dabei essentiell, denn: „Spaß macht es eigentlich nur, wenn wir wirklich stressfrei vorankommen“, so Marquardt.
Aber nicht nur das bequeme und sichere Fahren auf der Strecke ist nun gewährleistet. Die Bauzeit wurde auch dafür genutzt, ein historisches Highlight auf der Strecke neu in Szene zu setzen. „Viele wissen gar nicht, dass der Alte Moselkran tatsächlich noch voll funktionsfähig ist“, erklärte Stadtkonservatorin Dr. Marzena Kessler vor Ort: „Dort, wo wir den Sandstein freigelegt haben, verlief früher die Kaimauer, an der die Boote mithilfe des Krans be- und entladen wurden.“ Auch auf der abfallenden Fläche daneben, die lange von Gras überwachsen war, ist nun das Kopfsteinpflaster wieder freigelegt. „Hier wurden früher die Weinfässer runtergerollt und verladen“, erläuterte Kessler.
Baudezernent Becker dankte allen Radfahrenden, die während der Baumaßnahme Umwege in Kauf nehmen mussten. Dafür stünde nun aber ein gutes Ergebnis am Ende. Der Ausbau der Radwege solle an diesem Punkt aber nicht enden, betonte er: „Wir werden natürlich auch weiter daran arbeiten, den Moselradweg ins Stadtgebiet als solches anzubinden. Es sind bereits Projekte in der Planung, beispielsweise an der Kaiser-Wilhelm-Brücke.“
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