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28.05.2024

Ein Stück Hoffnung und Solidarität

Wolfram Leibe und Valerii Marchenko sitzen an einem blumengeschmückten Tisch und präsentieren zwei Urkunden. Hinter ihnen stehen weitere Repräsentantinnen und Repräsentanten.
OB Wolfram Leibe und Isjums Bürgermeister Valerii Marchenko präsentieren die soeben unterzeichneten Partnerschaftsurkunden. Vertreterinnen und Vertreter des Trierer Stadtvorstands sowie der Stadträte von Trier und Isjum wohnten der Zeremonie bei.

Jetzt ist es offiziell: Trier hat eine weitere Partnerstadt. Es ist die zehnte und eine ganz besondere: Die Verbindung mit der ukrainischen Stadt Isjum ist ein bewusstes Zeichen der Solidarität mit dem osteuropäischen Land, das sich seit 2022 im Abwehrkampf gegen die russische Invasion befindet. Mit der Unterzeichnung der zweisprachigen Urkunden besiegelten Triers OB Wolfram Leibe und Valerii Marchenko, Bürgermeister und Militärbefehlshaber von Isjum, die Freundschaft beider Städte.

Die Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens war der Höhepunkt einer Feierstunde im Großen Rathaussaal, an der auch Vadym Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt am Main, teilnahm. Als Vertreter des Stadtrats von Isjum begrüßte Leibe außerdem Kostiantyn Petrov, Oleksii Bezkorovainyi und Oleg Bondarev. Das Trierer Pendant wurde durch Anja Reinermann-Matatko (B 90/Grüne), Birgit Falk (CDU), Rainer Lehnart (SPD) und Tobias Schneider (FDP), auf dessen Initiative Isjum als Partnerstadt ausgewählt worden war, repräsentiert. Der Stadtrat hatte die Partnerschaft mit Isjum mit einem Beschluss am 6. März auf den Weg gebracht.

Leibe betonte, eine Städtepartnerschaft diene in erster Linie dazu, Menschen zusammenzubringen. „Unsere Verbindung mit Isjum ist aber auch ein politisches Signal, denn die Ukraine verteidigt die westeuropäische Demokratie gegen einen Staat, der die Demokratie ablehnt. Vielleicht verbindet sich mit der Partnerschaft auch ein kleines Stück Hoffnung für die Menschen in Isjum.“ Marchenko bestätigte: „Wir bleiben mutig und bauen alles wieder auf. Und wir vertrauen darauf, dass uns das mit deutscher Hilfe noch schneller gelingen kann. Wir wollen ein Teil der europäischen Familie sein und hoffen auf eine langfristige Zusammenarbeit mit Trier. Ich freue mich besonders auf den kulturellen Austausch unserer Städte.“ Marchenko verewigte sich anschließend auf Einladung Leibes im Goldenen Buch der Stadt Trier mit den Worten: „Wundervolle Stadt Trier! Ich wünsche euch, immer zu gedeihen und dass der Krieg niemals hierher zu euch kommt!“ Generalkonsul Kostiuk wünschte der neuen Partnerschaft großen Erfolg: „Diese Verbindung wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen in Trier die ukrainische Geschichte und Kultur besser kennenlernen.“ Zugleich forderte er alle Triererinnen und Trierer auf, an der Europawahl am 9. Juni teilzunehmen, denn die Stärkung Europas sei das wichtigste gemeinsame Anliegen. 

Bei der Vertiefung der Städtefreundschaft werden die schon bestehenden ukrainischen Vereine und Hilfsorganisationen in der Region eine wichtige Rolle spielen, darunter die Deutsch- Ukrainische Gesellschaft Trier, der Netzwerkhafen Ukraine, der Ukrainisch-Deutsche Verein in der Region Trier, die Deutsch-Ukrainische Kulturbrücke und der Verein Viele Hände für die Hoffnung, deren Vertreter ebenfalls an der Zeremonie teilnahmen.
Am zweiten Tag ihres Besuchs in Trier erhielt die Delegation aus der neuen ukrainischen Partnerstadt Isjum unter anderem Einblicke in die Trierer  Infrastruktur für die Daseinsvorsorge in den Bereichen Gesundheit, Brand- und Katastrophenschutz sowie Trinkwasser. 

Dieser Teil des Programms begann im Klinikum Mutterhaus. Dabei  stand der Austausch über die Organisation der medizinischen Versorgung des Maximalversorgers im Fokus sowie die Frage, wie das in Isjum organisiert wird. Geschäftsführer Dr. Christian Sprenger betonte: „Äußerst beeindruckend ist, wie man in Zeiten des Krieges eine medizinische Versorgung aufrecht erhält. Diese Menschen verdienen unseren höchsten Respekt. Wir sind von Kriegsbeginn an eng mit den Menschen in der Ukraine verbunden und haben bereits mehrere Tonnen medizinisches Material gespendet. Um so mehr freuen wir uns über die neue Partnerschaft und stehen den Kollegen und Kolleginnen im Isjumer Krankenhaus gerne weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.“ 

Zweite Station der Rundfahrt war das Brand- und Katastrophenschutzzentrum (BKSZ) in Ehrang. Gemeinsam mit Vertretern des Arbeiter-Samariterbundes (ASB) und des Technischen Hilfswerkes (THW) zeigten der Trierer Feuerwehrchef Andreas Kirchartz und der zuständige Dezernent Ralf Britten der Delegation, wie Trier im Katastrophenschutz aufgestellt ist.

Bei dem dritten Ortstermin im SWT-Wasserwerk Irsch interessierten sich die ukrainischen Gäste unter anderem für die Beschaffenheit der Riveristalsperre sowie die Pumpturbinen, die dort zusätzlich Strom erzeugen.

 
Bildergalerie
  • Wolfram Leibe und Valerii Marchenko sitzen an einem blumengeschmückten Tisch und präsentieren zwei Urkunden. Hinter ihnen stehen weitere Repräsentantinnen und Repräsentanten.
  • Andreas Kirchartz und Ralf Britten machen mit ihren Gästen im BKSZ in einer Fahrzeughalle Station und stellen Einsatzfahrzeuge vor.
  • Gruppenbilde mit Besuchern und Gastgebern auf der Plattform eines Hubschrauberlandeplatzes
  • Eine Besuchergruppe steht an einer lasnggezogenen Glasvitrine, deren Inhalt von einem Mann erläutert wird.