Vor 80 Jahren eroberte die US-Armee Trier und beendete die NS-Herrschaft. Die 10. US-Panzerdivision griff Ende Februar 1945 Trier an, nachdem sie zuvor die Saar überquert und Zerf erobert hatte. In den frühen Morgenstunden des 2. März nahmen die GIs die unzerstörte und strategisch wichtige Römerbrücke ein. Der Kampf um Trier war damit entschieden.Bereits am 28 Februar 1945 hatten amerikanische Soldaten die heutigen Höhenstadtteile und den Petrisberg erobert, am Morgen des 1. März drangen sie in den Norden Triers ein. Andere Einheiten griffen von Süden an. Trier war fast ganz abgeschnitten.
Hauptziel der amerikanischen Armee waren die beiden Moselbrücken. Um sie in die Hand zu bekommen, rollte eine gepanzerte Einheit am Nachmittag des 1. März in Zerf los, an der Spitze Lt. Col. Jack J. Richardson. Die Einheit erreichte bei Irsch das heutige Trierer Stadtgebiet und rückte über Olewig weiter Richtung Innenstadt vor. Zunächst fuhr ein Trupp amerikanischer Soldaten um 2 Uhr morgens zur Kaiser-Wilhelm-Brücke, die aber am Vortag gesprengt worden war. Eine weitere Gruppe erreichte anschließend die unzerstörte Römerbrücke. Auf Befehl Richardsons stürmten Soldaten und Panzer über die Brücke und verhinderten, dass ein deutscher Major und fünf Soldaten doch noch die Brücke sprengten – in den Pfeilern waren zwei Tonnen Sprengstoff angebracht. Anschließend sicherten amerikanische Panzer den Römerbrückenkopf. Um fünf Uhr am Morgen des 2. März erhielt General Morris, Kommandeur der 10. Panzerdivision den Funkspruch, dass die Römerbrücke erobert sei. Bereits um 10 Uhr hatten die Amerikaner bei der so genannten „Säuberung“ der Stadt rund 800 deutsche Soldaten gefangen genommen und ihr Hauptquartier im Hotel Porta Nigra eingerichtet, auf dem sie das Sternenbanner hissten. Um 16 Uhr des 2. März wurde Trier als erobert und gesichert gemeldet. Die letzte Meldung der deutschen Verteidiger lautete: „Restbesatzung Trier eingeschlossen. Freikämpfen Römerbrücke mit vorhandenen Kräften unmöglich. Beabsichtigen, uns bei Einbruch der Dunkelheit durchzuschlagen“.
Es folgten noch tagelange, verlustreiche Kämpfe in Ehrang und Quint. Deutsche Gegenangriffe in und um Lampaden hatten zum Ziel, die amerikanischen Verbindungen zu unterbrechen und forderten Hunderte Tote. Trier blieb jedoch fest in der Hand der Amerikaner.
Ernst Metlach