Für die rund 1400 Schülerinnen und Schüler der städtischen Karl-Berg- Musikschule wird der Unterricht ab 1. Januar 2025 im Schnitt um 15 Prozent teurer. Das hat der Stadtrat in seiner vergangenen Sitzung einstimmig beschlossen. Hintergrund der Erhöhung ist das sogenannte „Herrenberg-Urteil“ des Bundessozialgerichts von 2020, wonach Honorarverträge, wie sie üblicherweise bei den über 900 Musikschulen in Deutschland mit Lehrkräften abgeschlossen wurden, nicht rechtssicher sind. Um keine hohen Straf- und Nachzahlungen zu riskieren, suchte auch die Trierer Musikschule nach Wegen, wie der Unterricht auch ohne Honorarverträge gesichert werden kann.
Die Lösung: Es wurden 5,5 sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen, um die bestehenden Honorarverträge umzuwandeln. So kann der Unterricht in gleichem Umfang fortgeführt werden. Diese Lösung kostet aber mehr als die Honorarverträge, weswegen sich der Finanzbedarf für die Musikschule um rund 120.000 Euro im Jahr erhöht. Ein Teil davon kann durch die gestiegenen Unterrichtsgebühren gedeckt werden. Ab nächstem Jahr kostet beispielweise der Einzel-Instrumental- und Gesangsunterricht für 30 Minuten 69 Euro monatlich für Kinder (vorher 60 Euro) und 79 Euro für Erwachsene (vorher 69 Euro). In Zweiergruppen erhöht sich der Preis von 39 auf 45 Euro bei Kindern und bei Erwachsenen von 45 auf 52 Euro monatlich. Musical-, Schauspiel- und Tanz-
unterricht kostet für Kinder ab Januar 31 statt wie bisher 27 Euro.