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30.03.2021

Kulturstadt im Nachbarland

Place Saint Louis in Metz
Der Place Saint Louis in Metz, der zum Kaffeetrinken und Verweilen einlädt, besticht vor allem durch sein südländisches Flair. Foto: Philippe Gisselbrecht/Ville de Metz
Mit neun Städten in der Welt ist Trier durch Partnerschaften in besonderer Weise verbunden. Geografisch reichen die Städtepartnerschaften von China über Großbritannien bis in die USA. In einer neuen Serie stellt die Rathaus Zeitung in der nächsten Zeit aktuelle Themen aus den Städten vor. Los geht es im ersten Teil mit Metz in Frankreich.

Die Partnerstadt Metz in der Region Grand Est im Nordosten Frankreichs bietet kulturell verschiedenste Facetten und Einflüsse. Von der gotischen Kathedrale Saint-Etienne, wegen der 6500 Quadratmeter Kirchenfenster auch als Laterne Gottes bezeichnet, über den italienisch inspirierten Place Saint Louis, das Museum Centre Pompidou-Metz bis zum Hauptbahnhof aus wilhelminischer Zeit, der kürzlich zum dritten Mal in Folge zu Frankreichs schönstem Bahnhof gewählt wurde. Auf dieser Grundlage bewirbt sich die Stadt nun um den Titel als „Französische Kulturhauptstadt 2022" und hat es bis in die Endausscheidung geschafft.

Zu bewertende Kriterien sind etwa die Förderung von Kreativität vor Ort, der Erhalt des kulturellen Erbes sowie die Einbindung lokaler Künstlerinnen und Künstler in das Projekt. Auch regionale und grenzüberschreitende Netzwerke finden Berücksichtigung, sodass sich der Metzer Bürgermeister François Grosdidier sehr über einen offiziellen Unterstützungsbrief aus der Partnerstadt Trier gefreut hat.

Die von der französischen Kulturministerin Roselyne Bachelot eingesetzte Jury nahm neun der insgesamt 29 Bewerbungen in die engere Auswahl. Die Entscheidung soll in diesen Tagen in Paris fallen. Zu gewinnen gibt es für die Stadt Metz neben einigem Prestige auch eine beträchtliche Fördersumme: eine Million Euro, finanziert durch das französische Kulturministerium sowie das staatliche Finanzinstitut „Caisse des Dépôts".

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe betont: „Metz als ,Französische Kulturhauptstadt 2022‘ würde weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinausstrahlen. Es wäre mir eine Freude, wenn unsere Städtepartnerschaft zwischen Trier und Metz diesbezüglich kulturelle Akzente im Sinne der Völkerverständigung setzen könnte." Trier, älteste Stadt Deutschlands und achtfacher Standort von Unesco-Welterbestätten, biete hier zweifellos ein beachtliches Potenzial, so der OB.

Michael Sohn