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15.05.2018

Frischer Wind aus der Gründerszene

Preisträger beim Start-up-Camp: Aytac Görüken (Food Drop), Michael Steffen (regiocart), Nils Olbermann (O.N. Point) und Vanessa Baumann (Tarte-Ort)
Carsten Bujara und Christiane Luxem (v. l.) von der städtischen Wirtschaftsförderung stellen mit Vertretern der Jury die Preisträger beim Start-up-Camp vor: Aytac Görüken (Food Drop), Michael Steffen (regiocart), Nils Olbermann (O.N. Point) und Vanessa Baumann (Tarte-Ort, vorn 3. bis 6. v. l.)

Als „dynamische Motoren der Wirtschaft" und Vordenker in der digitalen Welt hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer junge Existenzgründer bei der Eröffnung des ersten Trier Start-up-Camps bezeichnet. Zum Abschluss der Veranstaltung zeigte sich, dass diese Vorschusslorbeeren zu Recht vergeben wurden.

Von den neun teilnehmenden Start-ups erhielten drei einen Preis. Außerdem wurde eine Sonderauszeichnung verliehen. Die Unternehmensideen des zweitägigen Start-up-Camps, zu dem die städtische Wirtschaftsförderung, die Universität, die Hochschule sowie das regionale Innovations- und Gründerzentrum eingeladen hatten, waren breit gefächert. Sie reichten von nachhaltiger Brautmode über Küchenstudios und Erlebnisurlaub bis hin zu Software. Innerhalb von zehn Minuten mussten die Teams die siebenköpfige Jury von ihrem Konzept überzeugen. Danach prüften die Experten die Konzepte auf ihre Realisierbarkeit und die wirtschaftlichen Chancen.

„Die Entscheidung fiel uns alles andere als leicht", so die Jury. Die Siegerpreise gingen an die Firma regiocart, mit einem Marketing-Projekt für den Einzelhandel, an O.N. Point (alternative Vermessungskonzepte im Bauwesen) und an Food Drop. Das ist ein Thermobecher, der Lebensmittel besonders lange frisch halten soll. Den Sonderpreis für eine besonders gelungene Homepage ging an Tarte-Ort, einen Foodtruck mit französischen Konditoreiprodukten. „Wir haben uns für diese Ideen entschieden, da jeweils eine realistische Umsetzung am besten erkennbar war", erläuterte Jurymitglied Jörg Diehl, Vorstandsmitglied des Bundesverbands für Crowdfunding. Sein Kollege Peter K. Sanner, Regionalkoordinator des Bundesverbandes für Deutsche Start-ups, hob ebenfalls die gelungenen Konzepte hervor.

Für Dreyer ist die Förderung der Gründerszene ein persönliches Anliegen: „Sie ist in unserem Land lebendig, jung und innovativ. Darauf bin ich stolz." Start-ups könnten helfen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Zur Umsetzung dieser Vorhaben stelle die Landesregierung mit ihrer neuen „Strategie für das digitale Leben" rund eine halbe Milliarde Euro in dieser Wahlperiode zur Verfügung.

Das Start-up-Camp in Trier unterscheidet sich von vergleichbaren Formaten auch dadurch, dass Studierende mit Gründungsinteressierten aus diversen Branchen gemischt werden. Die Studierenden lernen, tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ziel ist auch, Gründerteams zu finden, die sich ergänzen und die Geschäftsidee weiterentwickeln wollen.

Für die Trierer Wirtschaftsförderer mit OB Wolfram Leibe an der Spitze hatte Dreyer nach Trier die gute Nachricht mitgebracht, dass das Land den Aufbau eines Digital Hubs in der Region unterstützt. Das ist ein Zentrum für IT-Unternehmen, junge Start-ups sowie digitale Anwender aus Industrie, Mittelstand und Wissenschaft. Durch eine direkte Vernetzung soll Raum geschaffen werden für gemeinsame Innovationen, digitale Technologien und Geschäftsmodelle. Neben Büros und Besprechungsräumen gibt es Flächen für gemeinschaftliche Projekte. Dreyer verband ihre Eröffnungsrede bei dem Start-up-Camp mit der Ehrung der regionalen Sieger im Innovationswettbewerb des Landes. Dabei stehen ebenfalls Firmengründer im Blickpunkt.