Sprungmarken
19.03.2013

"Es wäre fahrlässig länger zu warten"

Allein zur Sanierung des Cusanus-Gebäudes auf dem IGS-Gelände sind rund 9,2 Millionen Euro veranschlagt.
Allein zur Sanierung des Cusanus-Gebäudes auf dem IGS-Gelände sind rund 9,2 Millionen Euro veranschlagt.
Der Stadtrat hat die weitere Sanierung und Ergänzung der Integrierten Gesamtschule (IGS) auf den Weg gebracht. Der Anstieg der Gesamtkosten auf rund 18,5 Millionen Euro ohne Sporthalle löste allerdings bei vielen Ratsmitgliedern Besorgnis aus.

Für die Vorlage stimmte ein Großteil der CDU-Fraktion, die SPD- und die Grünen-Fraktion, die Vertreterin der Linken sowie OB Klaus Jensen. Gegenstimmen kamen von vier FWG-Mitgliedern sowie drei Vertretern der FDP. Vorher war ein Antrag der FWG abgelehnt worden, den Ausbau erst dann in Angriff zu nehmen, wenn eine Prioritätenliste für alle anstehenden Schulbauprojekte vorliegt.

Die Bausumme von rund 18,5 Millionen Euro bedeutet im Vergleich mit dem 2009 genannten Betrag von elf Millionen Euro einen deutlichen Anstieg. Nach Einschätzung des Baudezernats sind die Ansätze aber nicht vergleichbar, weil sich die Anforderungen der Energieeinsparverordnung deutlich verschärft hätten. Zudem habe man damals eine minimale Erneuerung des Gebäudes zugrunde gelegt, gehe aber jetzt davon aus, dass eine Generalsanierung erforderlich ist. Dadurch sei eine Instandsetzung nach 20 Jahren nicht mehr nötig. Ab dem Schuljahr 2018/19 sind an der IGS alle Jahrgänge vertreten. Dann müssen die Arbeiten beendet sein.

Die CDU-Fraktion hat nach Aussagen ihres Vorsitzenden Dr. Ulrich Dempfle den IGS-Grundsatzbeschluss mitgetragen. Dennoch sei es wegen der Verteuerung sehr schwer gefallen, jetzt zuzustimmen: „Wir waren bei zehn bis elf, dann bei 15 und sind jetzt bei 18,5 Millionen Euro, ohne Zuschüsse sicher zu haben oder deren Höhe zu kennen.“

Dr. Regina Bux (SPD) sprach von einem Baubeschluss, „dessen Summe einen schlucken lässt.“ Ihre Fraktion stimme dennoch zu, weil an der IGS  eine hervorragende Arbeit geleistet werde. Corinna Rüffer (Grüne) lobte das „wahnsinnig engagierte Team“ der Schule. Die besonderen Bedürfnisse einer IGS machten Bauprojekte teurer, was aber allein nicht den Anstieg auf 18,5 Millionen Euro erklären könne.

Die FWG steht nach Aussage von Professor Hermann Kleber grundsätzlich zur IGS, fordere aber vor zunächst eine Prioritätenliste für alle städtischen Schulbauprojekte. Dr. Karl-Josef Gilles kritisierte die aus dem Ruder gelaufenen Kosten: „Wir sind über den Sprung auf 18,5 Millionen Euro sehr erstaunt.“ Da wegen der höheren Summen und weiterer Kostenrisiken die gesamte Schulentwicklung gefährdet sei, lehne die FDP  die Vorlage ab. Katrin Werner (Linke) sprach sich dafür aus, um Schaden von der IGS durch Verzögerungen abzuwenden.

Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani sprach von einem „sehr ambitionierten Zeitplan“. der Sanierung. Nach Einschätzung von Schuldezernentin Angelika Birk wäre es „fahrlässig, länger zu warten.“