Das heruntergekommene Tankstellengelände an der Straßburger Allee stand im Mittelpunkt der vergangenen Sitzung des Ortsbeirats in Heiligkreuz. Das Gremium möchte Wohnbebauung auf der jahrzehntealten Brache ermöglichen. Baudezernent Dr. Thilo Becker sieht das kritisch.
Seit langem fordert der Heiligkreuzer Ortsbeirat schon eine Lösung für das seit Jahrzehnten brachliegende und heruntergekommene Tankstellengelände an der Straßburger Allee (zwischen Wisport- und Rotbachstraße). Nun macht das ernsthafte Interesse des künftigen Eigen-
tümers dieses Geländes, hier eine Wohnbebauung zu ermöglichen, Hoffnung, der Brache ein Ende zu bereiten.
Um das Verfahren zu beschleunigen und zu signalisieren, wie wichtig ihm und den Heiligkreuzer Bürgerinnen und Bürgern eine baldige Bebauung dieses Grundstücks inmitten des Stadtteils ist, hat der Ortsbeirat eine Anfrage an den Baudezernenten Dr. Thilo Becker gestellt. Darin bittet er diesen um Auskunft darüber, welche baurechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung von Wohnbebauung auf diesem Gelände geschaffen werden müssen. Bisher ist dieser Bereich im Bebauungs- und Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen. Teilweise sind die Gründe dafür aus Sicht des Ortsbeirats nachvollziehbar, aber wegen des dringenden Bedarfs an Wohnraum bittet er die Verwaltung darum, alles dafür zu tun, um baurechtliche Bedingungen für die vom neuen Eigentümer geplante Nutzungsänderung zu schaffen und dessen Plan zuzustimmen, das Gelände auch für den Sozialen Wohnungsbau zu nutzen.
In seiner Antwort auf die Anfrage unterstützt Becker den Wunsch nach einer Aufwertung des Geländes. Die Umwandlung der Gewerbe- in eine Wohnbaufläche würde seiner Ansicht nach jedoch eine „städtebauliche Fehlentwicklung“ darstellen, da seiner Meinung nach dort ein Wohnstandort mit minderer Qualität entstünde. Gegen eine Wohnbebauung spreche unter anderem die Lage an einer städtischen Hauptverkehrsstraße mit Lärmemissionen im Bereich der Gesundheitsgefährdung. Die Entscheidung über ein Planänderungsverfahren – so Becker – obliege letztlich aber dem Stadtrat. Sollte dieser sich – entgegen seiner Empfehlung – dafür aussprechen, werde er diesen Prozess natürlich in die Wege leiten lassen.
Eine erfreuliche Nachricht in der Sitzung war, dass sich die Arbeitsgruppe „Nutzungs- und Betreiberkonzept des Bürgerhauses Heiligkreuz“, die vom Ortsbeirat initiiert wurde, nach mehreren Sitzungen neu aufgestellt hat und intensiv dabei ist, mit Unterstützung der erfahrenen Projektmitarbeiterin Dr. Katja Wolf von der Regionalagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz – Saarland ihr Arbeitsprogramm zu konkretisieren. Die Weichen für das Bürgerhaus im alten Umspannwerk in der Wisportstraße sind schon lange gestellt. Der Baubeschluss soll voraussichtlich in der Mai-Sitzung des Stadtrates gefasst werden.