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29.09.2020

Biotüte derzeit auf der Erfolgsspur

Entsorgung von Kaffeepads mit der Biotüte
Zu dem Küchenabfall, der über die Biotonne entsorgt werden kann, gehören unter anderem Kaffeepads. Foto: A.R.T.

Nahrungs- und Küchenabfälle sind ein kostbarer Wertstoff, der zur Energiegewinnung und als Düngemittel genutzt werden kann. Seit 2018 werden sie in der Region über die Biotüte in zentralen Containern eingesammelt und verwertet. Anfang 2020 wurde das System auf den Kreis Vulkaneifel ausgeweitet. Aktuelle Analysen zeigen, dass die Qualität der Bioabfälle und die erfassten Mengen überzeugen können. Ein positives Feedback gibt es von der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Einigkeit herrscht zwischen A.R.T. und der Fachaufsichtsbehörde SGD Nord in der Einschätzung, dass die Biotüte kein Modellversuch, sondern – bei vergleichbaren Sammelmengen – ein dauerhaftes System für die Region Trier ist.

2018 sollte das System mit nur 84 Sammelcontainern an den Grüngutsammelstellen im Verbandsgebiet starten. So sah es die damalige Vereinbarung zwischen A.R.T. und SGD Nord vor. Obwohl der Verband von Anfang an weitaus mehr Sammelbehälter aufstellte, lagen die Mengen im ersten Jahr bei nur zwei Kilogramm pro Einwohner. 2019 wurden dann nicht nur weitere Standorte mit Containern ausgestattet, sondern auch die Mengen auf 4,1 Kilo pro Einwohner gesteigert.

Mit der Einführung des Identsystems für Restabfall zum 1. Januar im gesamten Verbandsgebiet sind die Sammelmengen deutlich gestiegen. Sie können inzwischen mit denen von anderswo eingesetzten Biotonnen mithalten. Das System bietet den Bürgern einen Anreiz, in ihrem Haushalt Bioabfall vom Restmüll zu trennen. Wer weniger in der Restmülltonne entsorgt, muss seltener Leerungen nutzen oder steigt auf eine kleinere Restmülltonne um. Die Zahl der Biomüll-Sammelcontainer ist mittlerweile auf rund 1800 gestiegen.

Das Witzenhausen-Institut, das das Biotüten-System wissenschaftlich begleitet, rechnet derzeit mit einer Erfassungsleistung von knapp 20 Kilo pro Einwohner im Jahr 2020. Damit liegt die Menge an Küchenabfällen bereits auf dem Level des Bundesdurchschnitts mit 21 Kilo pro Jahr in den Biotonnen-Systemen. Neben den stark gestiegenen Sammelmengen heben die Experten auch die hohe Qualität der erfassten Abfälle hervor.

Die Fehlwurfquote liegt unter zwei Prozent und damit weiter in einem hervorragenden Bereich. Fehlwürfe sind primär verpackte Lebensmittel sowie biologisch nicht abbaubare Plastiktüten. Anders als viele andere Entsorger, die ihren Bioabfall noch nach relativ einfachen Kompostierverfahren entsorgen, lässt der A.R.T. Nahrungs- und Küchenabfälle in einer Vergärungsanlage hochwertig verwerten.

Für die nächsten Monate hat der Zweckverband der SGD Nord versichert, noch mehr Menschen zur Teilnahme an dem System zu motivieren und ein weiteres Plus der Sammelmengen zu erreichen. Die SGD bestätigt in diesem Zusammenhang, dass sich das System Biotüte bereits jetzt als Dauerlösung in der Region Trier etabliert habe, wenn die Sammelmengen künftig dem Landesdurchschnitt entsprechen.

Egal mit welchem System: Die Getrennterfassung von Bioabfällen bleibt ein Muss, da sie das Kreislaufwirtschaftsgesetz vorschreibt. Sollte das A.R.T.-System mit der Biotüte den Landesdurchschnitt nicht erreichen, ist laut Aufsichtsbehörde die flächendeckende Biotonne die logische Konsequenz.

Die Biotüten sind kostenlos an allen A.R.T.-Standorten und bei vielen Ausgabestellen für Gelbe Säcke erhältlich. Zusätzlich gibt es für jeden Haushalt einen Zehn-Liter-Behälter zur Aufbewahrung der Biotüte. Diese sind bei den Kommunalverwaltungen sowie allen A.R.T.-Standorten erhältlich. Den nächste Containerstandort findet man auf www.art-trier.de/biogutsammelstellen oder in der A.R.T.-App. Antworten auf die meistgestellten Fragen hat der Verband zusammengestellt: www.art-trier.de/biotuete. red