Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt überreichte den Stadtwerken einen Förderbescheid über 2,6 Millionen Euro für das Projekt „Grüner Wasserstoff" am Standort Bitburg. Bei dem Vorhaben, von dem die Region auch mit Blick auf den Energiepreis profitiert, geht es vor allem darum, überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen in Wasserstoff umzuwandeln. Damit sind die Stadtwerke auch auf überregionaler Ebene ein Vorreiter.
„Als erstes Projekt im Wasserstoff-Wettbewerb des KIPKI-Programms markiert dieses Vorhaben einen bedeutenden Schritt, um die Technologie im industriellen Maßstab zu skalieren und die regionale Wertschöpfung zu stärken. Profitieren wird die gesamte Region Trier“, betonte Ministerin Schmitt. Sie bezeichnete die Wasserstofftechnologie als entscheidenden Baustein zur Klimaneutralität. „Mit Projekten wie diesem legen wir den Grundstein für eine nachhaltige, regionale Energiewende und stärken gleichzeitig die wirtschaftliche Innovationskraft in Rheinland-Pfalz“, so Schmitt.
Kern des insgesamt rund sechs Millionen Euro teuren Projekts, das Mitte 2027 in Betrieb gehen soll, ist ein Elektrolyseur mit einer Leistung von einem Megawatt bei der bestehenden Biogas-Aufbereitungsanlage in der Nähe des Bitburger Flugplatzes. Dieser wandelt insbesondere überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen in Wasserstoff um. In einem weiteren Schritt wird der Wasserstoff (H2) mit dem Kohlenstoffdioxid (CO₂), das als Nebenprodukt der Biogasaufbereitung anfällt, zu grünem Methan (CH4) weiterverarbeitet. Mit diesem Verfahren erweitern die SWT die Biomethan-Einspeisung um mehr als eine Million kWh pro Jahr und hätten, so Schmitt, „mit ihrer überzeugenden Konzeption und ihrem Engagement einen echten Leuchtturmstatus erreicht.“
OB Wolfram Leibe bezeichnete in seiner Funktion als SWT-Verwaltungsratsvorsitzender das Unternehmens als Impulsgeber für die Energiewende in und um Trier: „Dieses richtungsweisende Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglicht künftig nicht nur die Speicherung saisonaler Überschüsse aus erneuerbaren Energien, sondern durch die Weiterverarbeitung zu Biomethan auch das sukzessive Verdrängen von fossilem Importgas. Das festigt die Versorgungssicherheit der Region und gewährleistet den Menschen bezahlbare Energiepreise.“ SWT-Vorstand Arndt Müller ergänzte: „Biomethan ist im vorhandenen Erdgasnetz gut speicherbar und steht bei Bedarf an unterschiedlichen Punkten in der Energieregion zur bedarfsgerechten Produktion von grünem Strom und grüner Wärme bereit, zum Beispiel bei Dunkelflauten. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung unserer Flexibilitätsstrategie.“