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28.01.2025

Alte Mauer neu in Szene gesetzt

Die mittelalterliche Stadtmuser im Untergeschoss des Stadtmuseums wird in Szene gesetzt.
Die mittelalterliche Stadtmauer im Untergeschoss des Stadtmuseums wird in Szene gesetzt.

Mit der großen Landesausstellung über den römischen Kaiser Marc Aurel ab 15. Juni hat das Stadtmuseum aktuell alle Hände voll zu tun. Im Kulturausschuss blickte Museumsdirektorin Dr. Viola Skiba aber auch auf 2024 zurück – ein äußerst erfolgreiches Jahr, wie die Bilanz zeigt. Neuigkeiten gibt es zu dem Teil der originalen Stadtmauer im Keller des Museums.

Insgesamt zählte das Stadtmuseum, das direkt neben der Porta liegt, 35.811 Besucherinnen und Besucher – eine Steigerung um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr und seit Jahren die höchste Zahl, lässt man die Jahre mit Landesausstellungen, in denen naturgemäß mehr Menschen ins Museum kommen, außen vor. Entsprechend sprach Museumsdirektorin Dr. Viola Skiba auch von „sehr erfreulichen Zahlen“. Einen großen Anteil an der guten Bilanz hatte die Ausstellung „Ausrangiert. Vergessene Alltagsgegenstände und ihre Geschichte“, die von Juli bis Oktober zu sehen war (Foto rechts: Stadtmuseum). Sie ging den ausrangierten Dingen auf den Grund: von Haushaltsgegenständen, Arbeitsutensilien, Wohnaccessoires, technischen Errungenschaften bis hin zur Mode. Manche weckten nostalgische Erinnerungen an Kindertage, andere muteten wie Kuriositäten aus vergessenen Zeiten an. Das Besondere: Neben Exponaten aus dem Stadtmuseum waren auch viele Dinge zu sehen, die von privaten Leihgebern stammten. Für Skiba ein äußerst spannendes Projekt: „Die Ausstellung war sehr kommunikativ – viele fremde Menschen kamen vor den Vitrinen miteinander ins Gespräch.“ Auserzählt ist die Geschichte der Ausstellung noch nicht: Museumsmitarbeiterin Alexandra Orth geht auf Tour mit ausgewählten Exponaten aus der Ausstellung – die nächsten Termine sind am Mittwoch, 29. Januar, im Gemeindecafé Mariahof und am Dienstag, 4. Februar, beim Seniorencafé Kürenz im Pfaarsaal St. Bonifatius.

Ebenfalls für großen Zuspruch sorgt die seit November laufende Ausstellung, die die Geschichte der Trierer Stadtmauer in den Blick nimmt. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums ihres Abrisses in diesem Jahr beschäftigt sie sich bis in den April hinein mit der Geschichte der Stadtbefestigung. Für rund 1700 Jahre gab die Stadtmauer der Stadt Kontur und begleitete ihre Entwicklung. Geboten werden Filme, Hörstationen und partizipative Elemente. Ein Highlight: Im Keller des Stadtmuseums befindet sich ein Teil der originalen Stadtmauer. Viele Gäste nahmen dieses Stück Trierer Geschichte bisher kaum wahr – für die Ausstellung wurden die Mauerreste nun neu in Szene gesetzt und der Bereich deutlich aufgewertet (Foto oben) – mit neuer Beleuchtung, neuem Anstrich und einer Medienstation. Ein Projekt, das aktuell noch läuft und in Kürze abgeschlossen wird, ist die Neugestaltung des Foyers mit einer barrierefreien Wegeführung, mehreren Informationsmöglichkeiten und vielem mehr.

Neben den Besucherzahlen verzeichnet das Stadtmuseum auch eine gestiegene Nachfrage in der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche. So war es im vergangenen Jahr ein wichtiger außerschulischer Lernort für Schulklassen und Kindertagesstätten. 1684 Schülerinnen und Schüler sowie 387 Kinder aus Kindertagesstätten besuchten 2024 das Stadtmuseum – 38 Prozent mehr als im Vorjahr.Kulturdezernent Markus Nöhl betonte in diesem Zusammenhang: „Das vergangene Jahr zeigt, wie wichtig unser Engagement für kulturelle Bildung ist. Wir freuen uns darauf, auch 2025 vielen Kindern und Jugendlichen ein spannendes und lehrreiches Erlebnis im Stadtmuseum Simeonstift zu bieten.“

Dank der Unterstützung durch die Schulstiftung der Sparkasse Trier und die Nikolaus-Koch-Stiftung konnten noch mehr Schülerinnen und Schüler sowie Vorschulkinder die Ausstellung und museumspädagogischen Angebote des Stadtmuseums wahrnehmen. Diese Förderungen ermöglichen es, das Museum gezielt als Ort der kulturellen Bildung und Inspiration für junge Besucherinnen und Besucher zu etablieren.