Gut eine Woche vor dem Start des UN-Aktionsprogramms „Orange the world“ gegen Gewalt an Frauen setzen Plakat-Ausstellungen an mehreren Standorten Zeichen gegen Sexismus. Die Vernissage von „Gemeinsam gegen Sexismus“ fand auf Einladung der städtischen Frauenbeauftragten Angelika Winter und der Josefsschwestern Trier e.V. im Broadway-Kino statt. Dabei handelt es sich um ein Angebot des Bündnisses „Gemeinsam gegen Sexismus“. Es will einen Beitrag dazu leisten, Sexismus und sexuelle Belästigung, egal ob in der Kultur, den Medien oder am Arbeitsplatz, zu enttabuisieren und in die Mitte der Gesellschaft zu rücken.
Die zwölf Plakate werden bis 27. November im Broadway-Kino und bis 29. November auf dem Uni-Campus I (vor Raum B 15) und auf dem Campus II (vor der Mensa) gezeigt. An der Außenmauer des Gästehauses Josefsstift in der Innenstadt sind zehn Plakate in Leichter Sprache zu sehen. OB Wolfram Leibe wies in seinem Grußwort bei der Vernissage darauf hin, dass in Trier nicht zuletzt dank eines schlagkräftigen Netzwerks vor Ort die Sensibilität für dieses Problem deutlich zugenommen hat. „Dennoch sind wir noch nicht am Ziel und alle sind in der Verantwortung, etwas gegen alltäglichen Sexismus zu tun, betonte der OB und nannte ein Beispiel: „Wenn man ein Paar in einer Klinik sieht, denken viele oft noch, dass er der Arzt ist und sie die Pflegekraft.“ In der Vernissage wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass auch Männer von Sexismus betroffen sein können.
Die Stadtverwaltung ist seit November 2023 Mitglied des bundesweiten Bündnisses „Gemeinsam gegen Sexismus“ mit besonderem Fokus auf der Kultur- Medien- und Eventszene. Winter freute sich, dass zur Vernissage mit Stefanie Lohaus die bundesweite Projektleiterin aus Berlin angereist war. Sie gab einen aktuellen Überblick und wies darauf hin, dass bei der Bezahlung der Gender Pay-Gap zwischen den Geschlechtern in der Kultur oft noch größer ist als in anderen Branchen. Lohaus ging auch auf Strategien gegen Sexismus und Benachteiligung ein. So besteht zum Beispiel in den Medien schon seit einiger Zeit die Initiative „Pro Quote“, an der sich aber zum Beispiel viele Verlage noch nicht beteiligen würden. Ansatzpunkte gebe es, so Lohaus, auch bei der Vergabe öffentlicher Gelder.