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06.04.2021

Infektionskette unterbrechen

Land setzt auf Ausbau der Testmöglichkeiten

Auswertung eines Corona-Schnelltests.
Auswertung eines Corona-Schnelltests.

Rheinland-Pfalz setzt auf umfassende Testungen, um die Infektionszahlen einzudämmen und hat beschlossen, die Teststrategie weiter auszubauen. Das Land fokussiert sich auf drei Säulen: Schulen und Kitas, Bürgertests sowie Tests in Unternehmen. Schulen und Kitas sollen vorrangig beliefert werden.

Regierungssprecherin Andrea Bähner erläutert: „Anlassbezogene Tests vor dem Einkaufen, einem Besuch der Außengastronomie oder auch von Verwandten sind genauso wichtig, wie das systematische Testen am Arbeitsplatz oder in der Schule, um mehr Normalität und sichere Kontakte zu ermöglichen.“ Regelmäßige Tests helfen, Erkrankte zu erkennen, bevor sie Krankheitssymptome haben und andere unbemerkt anstecken können. Testen sei auch der Schlüssel, wenn es darum gehe, mit kreativen Lösungen verantwortliche Öffnungsschritte zu ermöglichen, so die Regierungssprecherin.

16 Millionen Schnelltests hat die Landesregierung bereits bestellt. Sie liefert ab dieser Woche Selbsttests an die Schulen und Kitas, um nach den Ferien rund 68.600 Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere Schulmitarbeiter und rund 511.000 Schülerinnen und Schüler zu testen. Hinzu kommen Tests für rund 42.800 Erzieherinnen und Erzieher und weitere Mitarbeiter in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege sowie Tests für rund 6100 Fachkräfte in den Hilfen zur Erziehung. Dafür investiert das Land 2,8 Millionen Euro pro Woche. Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „Die Testungen sind freiwillig und dienen vor allen Dingen dazu, Infektionen auch bei Personen nachzuweisen, die keine Symptome zeigen.“ Zur Testung von Kita-Kindern ergänzt der Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, Detlef Placzek: „Es gibt nicht die ‚Eine Lösung´. Es wird je nach Bedürfnis nach individuellen Lösungen gesucht. Grundsätzlich können Kita-Kinder im Rahmen des ‚Testens für Alle‘ in den Zentren getestet werden. Darüber hinaus bestehen lokale Kooperationen zwischen Kitas und Testzentren oder mobilen Einsatzteams. Auch das unterstützen wir.“

Weitere wichtige Säule der Teststrategie sind kostenlose Bürgertests. Seit Februar baut das Land mit Kommunen und Hilfsorganisationen Stationen auf. An fast 900 solcher Stellen können sich Bürgerinnen und Bürger auch ohne Symptome untersuchen lassen. Auch in Trier gibt es zahlreiche Anlaufstellen (Übersicht: www.trier.de/testen). Die Tests in Firmen sollen auch vorangebracht werden. Grundsätzlich gelte, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten lassen sollten. Wo das nicht möglich ist, sollen diese systematisch getestet werden. Mitarbeiter von Unternehmen, die noch keine Infrastruktur aufbauen konnten, können eine der Teststationen nutzen.

Konzept „Testen für Trier“ steht

Die Stadt hat beim Land ihr Konzept „Testen für Trier. Mit Vorsicht und Bedacht zurück zu mehr Normalität – ein Stufenplan“ eingereicht, um als Modellkommune weitere Öffnungen mit umfangreicher Teststrategie zu ermöglichen. Eine Taskforce im Rathaus hat es erarbeitet, City-Initiative, Gastronomie, freie Kulturszene, Theater und Museen waren eingebunden. Vorgeschlagen sind vorsichtige Öffnungen in zwei Phasen. Die erste soll sechs Wochen laufen und rechtzeitig vor Ablauf ausgewertet werden. Die Bewerbung enthält ein Konzept zur Ausweitung der Tests und eine Liste mit Zugangsoptionen durch gültige Schnelltests.

Wichtigster Punkt ist die klare Ausweitung der Schnelltests, die auch spontan city-nah, aber auch in Stadtteilen möglich sein sollen. Die Stadt wird ein zweite Schnellteststation in der Europahalle eröffnen. Die City-Initiative plant mit Unterstützung einer Hilfsorganisation eine weitere im Zentrum. Zudem geht die Stadt davon aus, dass bestehende Angebote ihre Kapazitäten ausweiten. Auch geplante Stationen gewerblicher Betriebe, wie Drogerien oder Apotheken, sowie Tests in Firmen sollen einbezogen werden.

Das Zertifikat für einen gültigen Schnelltest soll einen 24 Stunden-Zugang zu Einzelhandel, Gastronomie, Sport und Kultur sicherstellen. Die Stadt will zügig eine digitalisierte Variante der Zertifikate umsetzen und dabei möglichst viele Teststellen einbeziehen.