Rudolf Fries, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums und Sebastian Mettler, Erfinder von Stadtlesen, eröffneten am Donnerstagabend StadtLesen vor zahlreichen Besucherinnen und Besuchern auf dem Domfreihof. Im Anschluss las der gebürtige Trierer Schauspieler, Roland Wolf kurzweilige Texte vom „Theater-Husten“ zu Alltagsmonologen von Ingrid Lausund bis hin zu Kurzgeschichten von Max Goldt. Das Highlight der Lesung bildete der humorvolle Text zu Trier, geschrieben von der künstlichen Intelligenz ChatGPT. Wolf verstand es, auch durch sein schauspielerisches Talent, dieser augenzwinkernden Hommage an Trier Leben einzuhauchen.
Am Freitag gehörte die Lesebühne dann den Trierer Schülerinnen und Schüler beim Integrationslesetag. Über 200 Kinder und Jugendliche waren am Vormittag zu Gast bei StadtLesen. Entweder zum Zuhören oder zum Vorlesen auf der Lesebühne. Alle genossen die Lesungen sichtlich bei schönem Wetter unter den Platanen.
Am Abend erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer dann die komisch, frivolen Abenteuer des „liebestollen Onkels“ vorgetragen von seinem Erfinder Frank Jöricke. „Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Bagage“, so lautet der gesamte Titel des Werks, brachte die Gäste zum Schmunzeln und manchmal auch zum Erröten. Ein unterhaltsamer Abend am zweiten Tag von Stadtlesen.
Der Samstag startete mit einem wirklichen Highlight - der Lesung der Selbsthilfegruppe Wortsalat. Mutige Menschen, die erst im Erwachsenenalter lesen und schreiben gelernt haben, stellten ihre neuen selbstgeschriebenen Texte einem interessierten Publikum auf der Lesebühne vor. Sehr persönliche Geschichten, in den ihre Botschaft an die Zuhörerinnen und Zuhörer sehr deutlich wurde: Es ist nie zu spät zum Lernen.
Am Abend präsentierten dann vier junge Nachwuchsautorinnen, im Alter zwischen elf und 13 Jahren ihre selbstverfassten Geschichten: „Über Grenzen schreiben“ war das Motto der Schreibwerkstatt, geleitet von der Luxemburgerin Eline Klaassen. Hier erhielten die Autorinnen Tipps und Hilfestellung für das Schreiben einer Geschichte. Die Ergebnisse konnten sich hören lassen. Mit nachdenklichen, gefühlvollen und auch kritischen Texten verzauberten die jungen Frauen das Publikum.
Der Sonntag fand dann seinen Höhepunkt in den Lesungen der Preisträger des Schreibwettbewerbs der Dieter Lintz Stiftung. Tamara Breitbach und der elfjährige Felix Dittgen zeigten mit ihren Kurzgeschichten zum Thema „Unsere Welt im Jahr 2050“, dass KI nicht alles ist. Empathie, Erfahrungen, Gefühle und Träume sind die wichtigsten Zutaten für eine gute Geschichte – und das kann der Mensch einfach besser als die Maschine.
StadtLesen wurde unterstützt durch: Kulturstiftung der Sparkasse Trier, Bitburger Brauerei, Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz, Verein zur Leseförderung, Vereinigte Hospitien, Fondation de Luxembourg.