(kig) Wieviel Heizenergie wird in Trier benötigt? Welche Energieträger werden dafür wo verwendet? Und wie hoch ist deren CO2-Ausstoß? Mit der Veröffentlichung der Bestandsanalyse wurde im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Das vom beauftragten Ingenieurbüro ebök GmbH erstellte Gutachten zeichnet ein prägnantes Bild der Wärmeversorgung in Trier, das auch online im städtischen Geoportal aufgerufen werden kann.
Die Analyse ermittelte einen jährlichen Gesamtwärmebedarf von rund 1300 Gigawattstunden (GWh). Als Energieträger dominiert Erdgas mit einem Anteil von 64 Prozent. Dazu zählt auch Biomethan, das in einer von den Stadtwerken Trier (SWT) errichteten Aufbereitungsanlage veredelt und in das Erdgasnetz gemischt wird. Die Biomethan-Einspeisung beträgt circa 44 GWh pro Jahr. Das Biomethan wird vorrangig in den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der SWT eingesetzt, um Strom als auch Wärme flexibel zu erzeugen. Zweitwichtigster Energieträger ist Heizöl mit einem Anteil von 23 Prozent. Vergleichsweise gering sind derzeit noch die Anteile von Holz und Strom aus Wärmepumpen. Insgesamt werden rund zehn Prozent des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Die Nutzwärme wird weit überwiegend zur Beheizung von Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung verwendet. Ein geringer Anteil, circa 137 GWh, wird von Industriebetrieben für ihre Produktionsprozesse benötigt. Dementsprechend hat der Wohnungssektor den größten Bedarf an Nutzwärme, gefolgt von der Industrie, dem Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen und der öffentlichen Verwaltung.
Durch die Wärmeerzeugung für die Stadt Trier werden derzeit im Jahr insgesamt rund 335.000 Tonnen CO2-Äquivalente verursacht. Das entspricht rund drei Tonnen pro Einwohner.
Der kommunale Wärmeplan ist ein strategisches Instrument zur Entwicklung einer Wärmeversorgung rein aus erneuerbarer Energie bis 2045. Kommunen mit über 100.000 Einwohnern sind gemäß Wärmeplanungsgesetz verpflichtet, ihre Wärmeplanung bis Mitte 2026 fertigzustellen. Da es zu diesem Thema jedoch auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger einen sehr hohen Informationsbedarf gibt, will die Stadt Trier diese Frist unterbieten. Ziel ist, die kommunale Wärmeplanung in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken bis März 2025 abzuschließen.
Für die Bestandsanalyse wurden vielfältige Datenquellen herangezogen und ausgewertet. Die Wahrung des Datenschutzes hatte dabei höchste Priorität. Die öffentliche Darstellung der Daten findet ausschließlich aggregiert statt. Das bedeutet, dass weder durch Ergebniskarten noch Diagramme ein Rückschluss auf Personen zu führen ist. Die kleinste Einheit der Ergebniskarten sind eigens für die Wärmeplanung definierte Gebäudeblöcke mit mindestens fünf beheizten privaten Gebäuden. Nach Beendigung der Wärmeplanung werden die personenbezogenen Daten restlos gelöscht, lediglich die aggregierten Daten werden für eine etwaige Fortschreibung des Wärmeplans gespeichert.
Interessante Daten auf Ebene der einzelnen Gebäudeblöcke können im Bereich „Natur und Umwelt“ des Geoportals der Stadt Trier aufgerufen werden: geoportal.trier.de/trier/index.php?service=umwelt. Unter dem Reiter „Kommunale Wärmeplanung“ gibt es Darstellungen
Nächster Schritt im Rahmen der Wärmeplanung ist die Potenzialanalyse für den Ausbau der erneuerbaren Wärmeversorgung. Aus der Gegenüberstellung des Ist-Stands und der ermittelten Potenziale wird ein Zielszenario der erneuerbaren Wärmeversorgung bis 2045 ausgearbeitet. Im Lauf des weiteren Verfahrens sind auch Beteiligungsphasen für relevante Akteure und interessierte Bürgerinnen und Bürger vorgesehen. Eine ausführliche Darstellung der Bestandsanalyse mit Grafiken findet sich online unter www.trier.de/umwelt-verkehr/klimaschutz/erneuerbare-energien/waermeplanung/bestandsanalyse/