Die Umgestaltung des Porta Nigra-Umfelds ist kein neues Thema: Bereits 2010 gab es dazu einen Wettbewerb. Bei einer Veranstaltung für Bürgerinnen und Bürger wurde jetzt deutlich, dass es bei der Neugestaltung viele Ansprüche und Bedürfnisse zu berücksichtigen gibt.
Die Diskussion im Stadtmuseum zur Umgestaltung des Porta-Nigra-Umfelds am vergangenen Mittwoch dauerte bereits rund eine halbe Stunde an, als ein Mann das Mikrofon ergriff und sagte: „Der Platz ist gut so wie er ist, ich bin absolut gegen eine Begrünung“. Mit dieser Meinung stand er an diesem Abend recht alleine da. Dem vorausgegangen war eine aktive Diskussion darüber, wie man das Umfeld der Porta Nigra begrünen kann, ohne dem Charakter des Weltkulturerbes zu schaden.
In den fünf Themenblöcken „Denkmalschutz und Archäologie“, „Grünraum und Nachhaltigkeit“, „Mobilität“, „Nutzbarkeit und Möglichkeiten“ sowie „Stadtmobiliar und Ausstattung“ stellten Expertinnen und Experten zunächst die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen bei der Umgestaltung des Umfelds vor. Bei den kurzen Vorträgen und der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Umgestaltung eines so wichtigen und zentralen Platzes nicht ohne Kompromisse funktionieren wird. Baudezernent Dr. Thilo Becker erklärte, dass man unter anderem den Spagat finden müsse zwischen Klimawandelanpassung und dem historischen Erbe, zwischen den Ansprüchen der Touristen sowie der Triererinnen und Trierer.
Becker verdeutlichte, dass man bei der Planung zukunftsorientiert und langfristig denken müsse. Die letzte große Planung für den Vorplatz stamme aus dem Jahr 1968. Auch diesmal soll die neue Planung über viele Jahrzehnte Bestand haben. Die rund 70 Bürgerinnen und Bürger hatten unterschiedlichste Ideen, wie man die Umgestaltung zukunftsorientiert angehen kann. Eines der vorherrschenden Themen war die Steigerung der Aufenthaltsqualität durch Begrünung, Verschattung und mehr Sitzmöglichkeiten.
Auch das Thema Verkehr rund um die Porta Nigra wurde intensiv diskutiert. Der Baudezernent betonte, dass die Bürgerbeteiligung in diesem Prozess sehr wichtig sei. Es gehe darum ein Umfeld zu schaffen, das sowohl den historischen Charakter der Porta Nigra bewahrt als auch weiteren Ansprüchen gerecht werde.
Kulturdezernent Markus Nöhl forderte eine qualitative Gestaltung für das herausragende Weltkulturerbe. Auch ihm sei bewusst, dass man nicht alle Anforderungen lösen könne. Man müsse es aber schaffen, möglichst viele zu erfüllen.
Auf der Basis des Wettbewerbs von 2010 laufen aktuell die planerischen Vorbereitungen zur Umsetzung und Weiterentwicklung des zentralen Stadtbereichs. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung werden ausgewertet und fließen in die Aufgabenstellung für die Überarbeitung der damals prämierten Entwürfe ein.
Online-Umfrage: Bis Sonntag, 13. Oktober, gibt es die Möglichkeit, auf der Bürgerbeteiligungsplattform mitgestalten.trier.de an einer Umfrage zur Umgestaltung teilzunehmen. Sie soll helfen herauszufinden, welche Aspekte bei der Umgestaltung für die Bürgerinnen und Bürger am wichtigsten sind.
Von Johanna Pfaab