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22.11.2022

Pakete kommen per Pedal

Präsentation das E-Lastenrads der Deutschen Post vor der Porta nigra
Zustellerin Myriam Costello (Mitte) und ihr Kollege Marius Koshann (2. v. l.) sind täglich mit dem E-Trike in der Innenstadt unterwegs. Nach einer ersten Testphase präsentieren sie das Fahrzeug zusammen mit OB Wolfram Leibe, MdB Verena Hubertz und Thomas Schneider, Betriebschef Post und Paket bei der Deutschen Post DHL (v. l.), vor der Porta Nigra.

Die Zustellung von Briefen und Paketen in der Trierer Innenstadt durch die Deutsche Post erfolgt seit kurzem weitgehend ohne CO2-Ausstoß. Für den Einsatz von zwei Elektro-Lastenrädern hat die Stadt eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Sie haben drei Räder, sind voll verkleidet und überdacht, in der Ladebox können um die hundert Pakete und etliche Briefe transportiert werden und Ersatz-Akkus haben sie auch an Bord: Seit drei Wochen sind die postgelben Elektro-Lastenräder vom Typ „Rytle MovR" unterwegs in der Fußgängerzone und ersetzen gleich mehrere herkömmliche Lieferfahrzeuge. Denn: Dank einer Sondergenehmigung durch die Stadt dürfen die Lastenräder den ganzen Tag über in die Fußgängerzone fahren, während die bisher eingesetzten Transporter ebenso wie der sonstige Fahrradverkehr auf die Lieferzeiten, vormittags bis 11 Uhr, beschränkt sind.

Leise und platzsparend

„So kann die Zustellung der dringend benötigten Ware klimafreundlich und platzsparend erfolgen, ohne die Innenstadt und die Menschen vor Ort mit Abgasen und Lärm zu belasten", erklärte Thomas Schneider, Betriebschef für Post- und Paketzustellung bei der Deutschen Post DHL bei der offiziellen Vorstellung der Fahrzeuge im Rahmen eines Pressetermins vor der Porta Nigra. Um neue Pakete zu laden, müssen die Zusteller mit dem „Rytle MovR" auch nicht zurück zur Zentrale fahren, sondern können ein Depot in der Trier-Galerie nutzen. Der Elektromotor hat eine maximale Reichweite von 50 Kilometer.

Trier ist bundesweite Modellstadt für die nachhaltige Brief- und Paketzustellung. Ziel ist es, in spätestens vier Jahren komplett CO2-frei zu arbeiten. Neben den jetzt vorgestellten Lastenrädern kommen dabei auch solarbetriebene Packstationen, E-Trikes und größere Zustellautos mit Elektroantrieb zum Einsatz. OB Wolfram Leibe hat sich für die enge Zusammenarbeit der Stadt mit der Post eingesetzt und sieht nun einen Meilenstein erreicht: „Es ist das erste Projekt dieser Art in Rheinland-Pfalz. Klimaschutz ist ein wichtiges Anliegen des Stadtrats und der Stadtverwaltung. Für unsere Stadt wäre es schön, wenn andere Logistikdienstleister sich an dem Beispiel der Deutschen Post DHL orientieren."

Der Konzern unterhält in Trier sechs Betriebsstandorte, darunter das Briefzentrum in der Schiffstraße, das auch als Schnittstelle für Sendungen nach Frankreich, Luxemburg und Belgien dient. Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um den Transport und die Zustellung von Brief- und Paketsendungen.

Die Trierer Bundestagsabgeordnete Verena Hubertz (SPD) betonte: „Durch technische Innovationen das Klima schützen und dabei unsere Arbeitsstätten stärken – mit diesem Modellprojekt zeigen wir, dass wir in unserer Region beides miteinander verbinden können."

Ralph Kießling