Mehr Bäume, mehr Schatten: In vielen Bereichen der Bürgerumfrage gab es eine große Übereinstimmung, wie das Umfeld der Porta Nigra in den kommenden Jahren umgestaltet werden soll. Es wurde aber auch deutlich, dass nicht jede Idee umgesetzt werden kann.
Vier Wochen lang hatten Bürgerinnen und Bürger Zeit, auf der städtischen Beteiligungsplattform mitgestalten.trier.de an einer Umfrage zur Umgestaltung teilzunehmen. 341 Personen nutzen diese Möglichkeit und beantworteten die 19 Fragen zu den Themenblöcken „Denkmalschutz und Archäologie“, „Grünraum und Nachhaltigkeit“, „Mobilität“, „Nutzbarkeit und Möglichkeiten“ sowie „Stadtmobiliar und Ausstattung“. Zusätzlich gingen rund 230 Kommentare und Anregungen über die Plattform ein. „Die große Beteiligung, die zahlreichen konstruktiven Vorschläge und vielen Ideen zeigen, dass das Umfeld der Porta nicht nur im Herz der Innenstadt, sondern auch im Herz der Trierer ist“, so Rita Märzheuser vom Stadtplanungsamt.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich die momentane Nutzung des Platzes deutlich von dem unterscheidet, was sich die Bürger wünschen. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, an der Porta Nigra Veranstaltungen zu besuchen – sie wurden als häufigster Aufenthaltsgrund genannt. Auf die Frage, welche Nutzungsmöglichkeit am wichtigsten ist, spielen Veranstaltungen zwar immer noch eine große Rolle, die meisten Befragten erhoffen sich aber einen Ort zur Entspannung und zum Aufenthalt. In den Kommentaren wurde häufig darauf hingewiesen, dass im Umfeld der Porta Nigra Raum für Kinder und Jugendliche fehle, es aber ein Platz für alle sein sollte.
Auch die Vergrößerung des Platzes nach Norden in Richtung Nordallee wurde vielfach vorgeschlagen. Die Stadt prüft aktuell, ob diese Idee umsetzbar ist. Die Umgestaltung des Umfelds wirkt sich auch auf die Verkehrslenkung für Busse aus: Sie sollen künftig nicht mehr durch die Simeonstraße fahren. Darüber berichtet die RaZ in der kommenden Ausgabe.
Unterschiedliche Meinungen gab es beim Thema Veranstaltungen. Rund 90 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die Begrünung des Umfelds wichtig oder eher wichtig ist. Auch Vorkehrungen zum Hitzeschutz und das Aufstellen von Sitzmöglichkeiten erhielten einen ähnlich hohen Zuspruch. In den Kommentaren regten jedoch auch einige Personen an, dass man „vor lauter Umgestaltung“ nicht vergessen sollte, den Platz „funktional“ zu halten, damit dort Veranstaltungen durchgeführt werden können. Manche Befragten regten an, Events komplett zu verlegen und das Umfeld parkähnlich zu gestalten.
Bei einer Bürgerveranstaltung zur Umgestaltung im September (die RaZ berichtete) machte Baudezernent Dr. Thilo Becker bereits deutlich, dass die Umgestaltung eines so wichtigen und zentralen Platzes nicht ohne Kompromisse funktionieren werde. Er erklärte, dass man unter anderem den Spagat finden müsse zwischen Klimawandelanpassung und dem historischen Erbe, zwischen den Ansprüchen der Touristen und denen der Triererinnen und Trierer.
Bereits 2010 gab es einen Wettbewerb zur Umgestaltung des Porta-Nigra-Umfelds. Auf dieser Basis laufen aktuell die planerischen Vorbereitungen zur Umsetzung und Weiterentwicklung dieses Stadtbereichs. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung fließen in die Aufgabenstellung für die Überarbeitung der damals prämierten Entwürfe ein. Im Sommer 2025 soll feststehen, welcher Entwurf umgesetzt wird. Anschließend ist eine Ausstellung mit allen Entwürfen geplant.
Alle Ergebnisse und Kommentare sind auf der Bürgerbeteiligungsplattform mitgestalten.trier.de veröffentlicht.
Johanna Mich