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11.09.2020

Perspektiven für das Areal um die Lokrichthalle

Die Geschäftsführer der TW Projekt GmbH informieren Andreas Ludwig vor Ort über ihre Pläne für die mittlerweile zum Teil überwucherte Lokrichthalle und das umgebende Areal.
Die Geschäftsführer der TW Projekt GmbH Antoine Feidt (links), Maxime d‘Hondt (2. v. l.) und Steeve Simonetti (r.) informieren Baudezernetn Andreas Ludwig (2. v. r.) vor Ort über ihre Pläne für die mittlerweile zum Teil überwucherte Lokrichthalle und das umgebende Areal.

Es tut sich was auf Triers größter Industriebrache: Der luxemburgische Bauunternehmer Antoine Feidt hat das zehn Hektar große Gelände des früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerks in Trier-West vor einem Jahr erworben und sich jetzt erstmals öffentlich zu seinen Plänen geäußert. Neben Wohnungsbau und Gewerbeansiedlung steht auch die Sanierung der riesigen Lokrichthalle auf dem Programm.

Ähnlich wie die Konstantin-Basilika, nur deutlich größer, besteht die Lokrichthalle aus einem einzigen, ungeteilten Innenraum. Wo früher bis zu 1500 Arbeiter Dampfloks auf Vordermann brachten, haben sich jetzt kleine Wälder im maroden Mauerwerk ausgebreitet. Das 110 Jahre alte Industriedenkmal ist seit der Schließung des Ausbesserungswerks im Jahr 1986 zunehmendem Verfall preisgegeben.

Um zu klären, welche Möglichkeiten es gibt, die Halle zu retten, einer neuen Nutzung zuzuführen und wie das mit dem Denkmalschutz zu vereinbaren ist, wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, das in circa zwei Monaten vorliegen soll. Antoine Feidt erklärt: „Dieses Gebäude ist natürlich der Hingucker auf diesem Gelände und für mich schon seit vielen Jahren ein interessantes Objekt. Doch bevor wir genauer in die Planung einsteigen, müssen wir die Statik analysieren. Es sieht leider zum Teil nicht gut aus, aber wir versuchen, trotzdem den größten Teil zu erhalten."

Schutt und Müll beseitigt

Zusammen mit Steeve Simonetti und Maxime d’Hondt ist Feidt der Geschäftsführer der TW Projekt Bau und Management GmbH, die zur Entwicklung des Areals gegründet wurde. Bisher war die Firma vor allem mit Aufräumarbeiten und Altlastensondierungen beschäftigt. Sehr viel Schutt und Müll wurde vom Gelände geschafft, zuletzt wurde das Nebengebäude der Lokrichthalle abgerissen.

Das Grundstück des Ausbesserungswerks ist ein zentraler Baustein für den laufenden Stadtumbau in Trier-West, für den die Stadt einen Masterplan aufgestellt hat. Unter anderem soll ein Abschnitt der neuen Nord- Süd-Verbindungsachse über das
Gelände verlaufen. Baudezernent Andreas Ludwig ist überzeugt, mit dem luxemburgischen Konsortium den richtigen Partner gefunden zu haben, um die Entwicklung voran zu bringen: „Ich bin sehr glücklich damit, was bis jetzt schon passiert ist."

Über die Umsetzungsdauer macht sich Ludwig keine Illusionen und rechnet mit einem Zeithorizont von insgesamt zehn Jahren: „Ich schätze, bis 2030 haben wir hier ein urbanes Stadtviertel mit hoher Aufenthaltsqualität." Rund um die Lokrichthalle sind Wohngebäude mit 500 bis 700 Wohnungen geplant. Außerdem können sich Dienstleister, Arztpraxen und nicht störendes Gewerbe ansiedeln. Sozial geförderte Wohnungen sind laut Antoine Feidt nicht vorgesehen, da der Bebauungsplan bereits in Kraft war, bevor die Trierer Sozialquote für Wohnungsbau beschlossen wurde.