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19.06.2007

Probe für das Berufsleben

Gemeinsam mit den Jugendlichen freuen sich Gerrit Rohlfs (v. l.) vom städtischen Grünflächenamt, Sozialpädagogin Maren Zollikofer und Künstlerin Nadja Selting über die fast fertige Skulptur im Park Nells Ländchen.
Gemeinsam mit den Jugendlichen freuen sich Gerrit Rohlfs (v. l.) vom städtischen Grünflächenamt, Sozialpädagogin Maren Zollikofer und Künstlerin Nadja Selting über die fast fertige Skulptur im Park Nells Ländchen.
Ein bunter Pantherpilz sprießt aus dem Gras im Park Nells Ländchen, doch giftig ist er nicht. Über zwei Meter hoch und mit bunten Fliesen beklebt verschönert die gemauerte Skulptur den Park in der Nähe des Eingangs Thyrsusstraße. Sie ist das Ergebnis der monatelangen Arbeit von neun Jugendlichen aus Trier-Nord, die sich im Rahmen des Programms „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ (LOS) zusammengefunden hatten. Das Projekt richtete sich an Jugendliche, die im Übergang von der Schule in den Beruf stehen. „Sie erlernen hier handwerkliche Fertigkeiten und andere Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit und Teamwork. Das kann ihnen helfen, eine Arbeitsstelle zu finden“, erklärt Maren Zollikofer, Sozialpädagogin der stadtteil-orientierten Jugendarbeit des Bürgerhauses Trier-Nord.

Die Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren hatten sich bereits im Januar zum ersten Mal getroffen und einen ersten Entwurf von der Skulptur erstellt. Nach ihren Interessen bildeten sie zwei Gruppen, die selbstständig arbeiteten. Während eine sich vorwiegend um die Materialbeschaffung kümmerte, war die andere für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die Jugendlichen erstellten Flyer und schrieben Artikel. Außerdem suchten sie nach Sponsoren und warben in einer Sitzung des Ortsbeirats Trier-Nord um Spenden für ihr Projekt. „Die Arbeit hat großen Spaß gemacht, vor allem das Mauern und das Mosaik legen“, erklärt der 15jährige Dirk. Auch der 19jährige Steven ist sehr zufrieden mit der Arbeit der Gruppe: „Man kann schon erkennen, dass der Pantherpilz ganz gut werden wird“, meint er ein wenig stolz.

Künstlerin Nadja Selting, die ein Atelier im Park besitzt, hat die Jugendlichen bei der künstlerischen Arbeit unterstützt. „Mein Atelier wurde oft in Beschlag genommen, aber ich habe den Jugendlichen gerne geholfen“, sagte sie. Auch das Grünflächenamt unterstützte das Projekt, indem es das Material für das Fundament stellte und den Transport organisierte. Eine „unbürokratische Hilfe“, wie Maren Zollikofer betont.
 
Die Skulptur soll dazu beitragen, den Park Nells Ländchen attraktiver zu gestalten. Offiziell präsentiert wird sie beim Familienfest am Sonntag, 1. Juli, 15 Uhr. Bis dahin müssen die Jugendlichen allerdings noch einiges tun, denn der obere Teil der Skulptur ist noch nicht mit Fliesen beklebt. „Wir werden wohl noch einige Stunden daran arbeiten, aber bis zum Fest schaffen wir das“, ist sich Dirk sicher.