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22.03.2011

Kindliche Neugierde nutzen

Ein Schwerpunkt bei „Lernen vor Ort“ ist die frühzeitige Förderung naturwissenschaftlich-technischer Bildung. In diesem Rahmen überreichte Bürgermeisterin Angelika Birk (2.v.r.) im März „Klasse(n)kisten“ mit Experimentiermaterialien an Grundschulen.
Ein Schwerpunkt bei „Lernen vor Ort“ ist die frühzeitige Förderung naturwissenschaftlich-technischer Bildung. In diesem Rahmen überreichte Bürgermeisterin Angelika Birk (2.v.r.) im März „Klasse(n)kisten“ mit Experimentiermaterialien an Grundschulen.
„Kann man Luft wiegen?“ Mit einer solchen Frage zeigen Kinder, dass sie mehr über Naturphänomene wissen wollen. Dennoch spielen Naturwissenschaften im Unterricht oft noch eine zu geringe Rolle. Daher startet das Programm „Lernen vor Ort“ mit einer Qualifizierung für Erzieher und Grundschullehrer sowie „Klasse(n)kisten“ mit attraktiven Materialien für Experimente. Sie stehen zuerst an den Grundschulen Matthias, Egbert und Ruwer zur Verfügung. Kitas profitieren von dem Stiftungsprojekt „Haus der kleinen Forscher“.

Die blauen „Klasse(n)kisten“ mit didaktischem Begleitmaterial werden später an weitere Grundschulen verteilt und haben nach Angaben von Rudolf Hahn, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums, einen Gesamtwert von rund 18 000 Euro. Lehrerinnen der drei Grundschulen wurden bereits geschult und geben ihr Wissen an Kollegen weiter. Bürgermeisterin Angelika Birk dankte der Telekom als Stifter der „Klasse(n) kisten“ sowie dem Stiftungsprojekt „Haus der Kleinen Forscher“ für ihre Unterstützung. In Deutschland als „Land der Ingenieure“ sei es erstaunlich, dass die naturwissenschaftliche Bildung immer noch Lücken aufweise. Nicht zuletzt angesichts des Fachkräftemangels sei es zu begrüßen, dass jetzt verstärkt Defizite in Kitas und Grundschulen angegangen würden.
 
Einleitendes Bildungsgespräch

Dr. Caroline Thielen-Reffgen und Tim Thielen vom „Lernen vor Ort“-Team zeigten sich am Freitag sehr zufrieden, dass rund 40 Erzieher und Lehrer an dem einleitenden Bildungsgespräch teilnahmen. Für die Kitas bietet das „Haus der kleinen Forscher“ Workshops zu Themen wie „Wasser“ oder „Farben“ an. Als Trainerinnen wirken Annette Hoeft von der Trierer Umweltbildungsgesellschaft QuerWeltein und Marlies Wirtz (Naturfreundehaus Quint) mit. Das „Haus der kleinen Forscher“ wird von der Siemens-Stiftung und der Bundesregierung unterstützt. Wie Rosemarie Tyllack als Vertreterin des „Hauses der kleinen Forscher“ betonte, gibt es zwar gute Einzelansätze in diesem Bereich, es fehle aber ein Gesamtkonzept als „Dachmarke“.

Beim Projekt „Klasse(n)kiste“ sind zwei Lehrerinnen der Matthias-Grundschule als Multiplikatorinnen zum Themenkomplex „Schall“ im Einsatz. Ihre Kolleginnnen der Egbert-Grundschule stellen anderen Pädagogen Unterrichtskonzepte über „Schwimmen und Sinken“ vor. Die Ruwerer übernehmen den Schwerpunkt „Luft und Luftdruck“. Diese „Klasse(n)kiste“ enthält zum Beispiel Geräte für Vakuum-Experimente. Die Dichte und weitere physikalische Eigenschaften des Wassers können die Kinder mit Schwämmen, Murmeln oder Wachs erkunden. Voraussetzung für die kostenlose Nutzung der „Klasse(n)kiste“ ist, dass mindestens zwei Drittel des jeweiligen Kollegiums an zwei Fortbildungen teilnehmen. Danach wird der Antrag gestellt.