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02.07.2020

Globus darf in Trier einen Markt bauen

Das Luftbild zeigt, wie sich die unter anderem für die Globus-Ansiedlung vorgesehene Gewerbefläche an der Monaiser und Luxemburger Straße nach dem Stadtratsbeschluss verkleinert hat.
Das Luftbild zeigt die reduzierte Fläche des Gewerbegebiets in Zewen von ursprünglich 15,6 (rot markiert) auf nun 7,9 Hektar (gelb schraffiert), auf die sich der Stadtrat geeinigt hat und auf der Globus nun sein 10.000 Quadratmeter großes Warenhaus bauen darf. Foto: Stadtplanungsamt

Der Trierer Stadtrat hat sich nach intensiver Diskussion für die Ansiedlung eines Globus-Marktes ausgesprochen. Gestritten wurde nicht nur darüber, ob man überhaupt einen solchen Markt in Trier zulassen soll, sondern auch über den Standort.

Die Firma Globus, ein großer Handelskonzern mit Sitz im saarländischen Sankt Wendel, will in Trier einen Markt mit 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche errichten. Dafür hat Globus ein Grundstück in der Niederkircher Straße erworben. Im April 2019 entschied der Stadtrat, dass die Stadtverwaltung prüfen solle, welche Auswirkungen diese Ansiedlung für andere Supermärkte in der Stadt und für den Einzelhandel in der City hat, und ob es besser geeignete Standorte gibt. Die Verwaltung prüfte daraufhin 15 Standorte, nahm fünf in die engere Auswahl und schlug dem Rat für die Sitzung am vergangenen Dienstag vor, Globus in Zewen an der Monaiser Straße anzusiedeln. Dort gibt es bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen, die laut Flächennutzungsplan ohnehin für ein mögliches Gewerbegebiet vorgesehen sind.

Die Argumente aus dem federführenden Baudezernat: Die Verkehrsanbindung lasse sich dort mit einem großen Kreisel gut realisieren und Zewen bekomme eine bisher nicht vorhandene Nahversorgung. In dem Stadtteil mit 3600 Einwohnern, aber auch in den angrenzenden Dörfern gibt es bisher keinen Supermarkt. Generell steigere der Globus-Markt die Attraktivität des Handelsstandorts Trier, Kaufkraft, die bisher auch aus Trier und dem Umland zu den Globus-Märkten nach Losheim oder Zell abwandere, bleibe der Stadt erhalten, so die Verwaltungsvorlage.

Während sich vor der Stadtratssitzung bei Diskussionen in sozialen Netzwerken zeigte, dass sehr viele Bürger eine Ansiedlung offenbar begrüßen, hatten Umweltgruppen zugleich auch erbitterten Widerstand mit mehreren Demonstrationen aufgebaut. Der Großteil der Grünen-Fraktion sowie die Linke trugen diesen Widerstand in den Rat und argumentierten grundsätzlich gegen die Ansiedlung. Globus schade dem Einzelhandel in der City, bezahle seine Mitarbeiter nicht tarifgemäß und die Flächenversiegelung sowie der Verkehr, der durch Globus angezogen werde, seien umweltschädlich und widersprächen den Klimaschutz-Bekundungen des Stadtrates.

Die SPD war nicht generell gegen die Ansiedlung, sprach sich aber für den Standort Niederkircher Straße aus. Mit ihrem Antrag dazu konnte sich die Fraktion aber nicht durchsetzen, ebenso wenig wie die Grünen mit dem Antrag, Globus das frei werdende Gebäude des Karstadts anzubieten. Die Mehrheit des Rates mit CDU, UBT, FDP, AfD, vier Abweichlern aus der Grünen-Fraktion und dem Einzelmitglied Dr. Ingrid Moritz schloss sich der Argumentation der Verwaltung an. Wichtige Änderung auf Vorschlag der Abweichler der Grünen-Fraktion: Das Gewerbegebiet soll um ein Drittel verkleinert werden, damit mehr landwirtschaftliche Flächen erhalten bleiben.