Viez, Krahnen und Revoluzzer

Die Reihe „Trier für Treverer“ bietet die Möglichkeit, das etwas unbekannte Trier kennenzulernen und auch an sonst verschlossene Orte zu gelangen. Die RaZ stellt die Termine und Themen für dieses Jahr vor. Bei einem Termin steht das Trierer Nationalgetränk im Fokus.

Der Apfel fällt in Trier nicht weit vom Stamm – außer, er landet direkt in der Viezporz. Denn aus den herben Mostäpfeln der regionalen Streuobstwiesen entsteht das, was hierzulande als flüssiges Kulturgut gilt: Viez. Doch was hat es eigentlich mit diesem Getränk auf sich, das für viele Menschen zwischen Mosel und Saar mehr Lebensgefühl als Durstlöscher ist?

Am 16. Mai bekommt das Nationalgetränk seine eigene Bühne – im wahrsten Sinne des Wortes: Bei der neuen Insiderverkostung „Alles Viez“ geht’s nicht nur ums Trinken, sondern ums Verstehen, Schmunzeln und Genießen. Zwischen fünf Viezproben und herzhaftem Brot werden die wichtigsten Fragen rund ums „Stöffche“ beantwortet: Woher kommt der Name Viez? Warum die Porz? Und was hat die Unesco damit zu tun? Viezkenner Achim Schwiers erzählt schmunzelnd von seinem ersten Trierer Viez-Erlebnis in Pfalzel – „wo jeder ‚Pätter‘ in seinem Hof Viez für den Hausgebrauch herstellte und gelegentlich ein paar Liter an die notleidende Nachbarschaft abtrat“. 

Damals forderte der herbe Geschmack seine niederrheinisch-altbierverwöhnten Papillen noch heraus – heute längst nicht mehr. Schwiers war lange Mitglied der Viezbruderschaft, hat mitgewirkt an der Aufnahme der Viezkultur ins Verzeichnis des immateriellen Unesco-Kulturerbes und weiß: „Wer die ‚jeder-für-sich‘-Mentalität beklagt, kann mit der Pflege von Traditionen, Brauchtum und regionalen Kulturgütern Kitt in die Gesellschaft bringen.“ Freuen dürfen sich die Gäste auf spannende Geschichten und echte Sinneserlebnisse: „Die Vielseitigkeit der viezigen Getränke ist überraschend – selbst eingefleischte Viezspezialisten können hier noch was Neues erfahren“, ist Schwiers überzeugt.

Tickets und weitere Infos: www.trier-info.de/trier-fuer-treverer. 

Die Termine im Überblick

• „Die dreij Trierer Mädercher“, Kostümführung mit berühmten Trierer Frauen,  11. Mai, 28. September, jeweils 10.30 Uhr, Domstein.
• „Alles Viez – Die Insiderverkostung ums Trierer Nationalgetränk“, 16. Mai, 19 Uhr, Kleine Bühne Pferdemarkt.
• „Missverstandene Architektur zwischen Konstantinplatz und Viehmarkt“, 17. Mai, 14.30 Uhr, Konstantinplatz.
• „Das Zuhaus´ der Fledermaus: Flora flattert durch die Porta“, Familienführung, 24. Mai, 11.30 Uhr, 21. September, 14 Uhr, Porta Nigra.
• „Bettelmönch und Panschskandal: die Mittelalter-Weintour“, Rundgang mit Jens Baumeister, 25. Mai, 8. Juni, 18 Uhr, Tourist-Info.
• „Der Alte Krahnen von 1413“, 14. Juni, 23. August, jeweils 16 Uhr, Alter Krahnen,
• „Ein Traum aus Licht: Die Schätze der Liebfrauenkirche“, 15. Juni, 14 Uhr, Liebfrauenkirche, Domfreihof.
• Spaziergang zum Weinberg „Heiligkreuzer Reiherweiher“, 20. Juni, 19 Uhr, Parkplatz beim VfL Trier.
• „Revoluzzer, Gottesritter, Frauenpower. Trierer Charakterköpfe“, 21. Juni, 13 Uhr (mit Kellerbesichtigung, Bischöfliche Weingüter.
• „Ein Meisterwerk am alten Hafen. Wein-Führung über und unter St. Irminen“, 22. Juni, 26. Oktober, jeweils 14 Uhr, Windmühlenstraße.
• „Sieh um Dich: Straßen und Gassen mit ihren Eigenarten“, 16. August, 14 Uhr, Glockenstraße/Sichelstraße.
• „Die Steipe – Stolz der Trierer seit 1483“, 31. August, 14 Uhr, Marktkreuz auf dem Hauptmarkt.
• Besucherführung im Hafen, Führung in maritimen Ambiente, 20. September, 10.30 Uhr
• „Hexenjagd: verflucht, verhext, verurteilt“ (Kostümführung), 6. September, 11. Oktober, jeweils 19 Uhr, Tourist-Info an der Porta.
• „Wundertaten. Hexenzauber. Aberglaube. Magisches Trier“ (mit Weinverkostung), 7. September, 17 Uhr, Tourist-Info an der Porta.
• „Mal nach oben geschaut“, Blick auf Fassaden, Skulpturen und Kirchtürme, 27. September, 14 Uhr, Rindertanzplatz.
• „Adventliche Taschenlampenwanderung über den Petrisberg“, 12. Dezember, 19 Uhr, Turm Luxemburg auf dem Petrisberg.
• „Weihnachtswald und Wein-Vielfalt“, Spaziergang ums Gut Avelsbach, 14. und 21. Dezember, jeweils 14.30 Uhr, Hofladen.