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19.03.2013

Schmuckstück soll wieder glänzen

Nicht nur die „Prudentina“-Figur  am Petrusbrunnen ist stark beschädigt. Sie verkörpert die Kardinaltugend der Klugheit.
Nicht nur die „Prudentina“-Figur am Petrusbrunnen ist stark beschädigt. Sie verkörpert die Kardinaltugend der Klugheit.
Der Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt muss dringend renoviert werden. Witterungseinflüsse und Beschädigungen haben Spuren hinterlassen. Auch die technische Anlage zeigt deutliche Alterserscheinungen. Die Trier-Gesellschaft will in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege und dem Grünflächenamt die Arbeiten unterstützen, um damit die denkmalwerte Substanz des Brunnens zu erhalten. Der Stadtrat hat die Zuwendung einstimmig angenommen. Während sich CDU und SPD  für das unverzichtbare ehrenamtliche Engagement bei der Brunnensanierung bedankten, kritisierte Dominik Heinrich (Grüne) die farbliche Gestaltung als „Phantasieprodukt“ und regte an, sich hierfür wenigstens eines wissenschaftlichen Beistands zu versichern.

Der 1595 vom Trierer Renaissance-Bildhauer Hans Rupprecht Hoffmann errichtete gotische Marktbrunnen, wurde zuletzt 1983 gründlich restauriert, erstmals wieder in seiner ursprünglichen Farbfassung und mit einem Schutzgitter versehen. Besonders die Farbigkeit sorgte damals für große Diskussionen, da die Trierer den Petrusbrunnen nur in grau-braun kannten. Um das Denkmal wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen, sind aufwendige Arbeiten durch Fachleute erforderlich. Am Brunnenstock sind Steinkonservierungen und -res-taurierungen nötig. Hinzu kommen plastische Ergänzungen fehlender Teile und Figuren sowie das Anlegen einer Farb- und Goldfassung. Das Brunnenbecken wird nach der Abnahme der Farbschichten konserviert, repariert und mit einer neuen Farbfassung sowie im Anschluss mit einer neuen Bleiabdichtung versehen. Auch die Brunnentechnik (Ausläufe, Umwälzpumpe und Beleuchtung) muss erneuert werden.

Die voraussichtlichen Kosten liegen bei 100.000 Euro. Die aufwendigen Arbeiten, die möglichst zügig beginnen sollen, werden durch die Zuwendung der Trier-Gesellschaft sowie mit voraussichtlichen Mitteln der Landesdenkmalpflege und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz finanziert.