Sprungmarken
09.01.2018 | Biotüten

Ökologische Lösung ohne Zusatzkosten

Für die Biotüte wird auf der Titelseite der neuen Abfallfibel geworben. Foto: A.R.T.
Für die Biotüte wird auf der Titelseite der neuen Abfallfibel geworben. Foto: A.R.T.
Seit 2. Januar können die Bürger mit der Biotüte ihre Speisereste und Küchenabfälle an den Grüngutsammelstellen abgeben. Ein kostenloser Transporteimer und passende Papiertüten, die das Sammeln und Transportieren erleichtern sollen, sind erhältlich.

Der Gesetzgeber gibt vor, dass im privaten Haushalt anfallende Bioabfälle getrennt vom Hausmüll erfasst werden müssen. Meist wird dies mit Hilfe einer Biotonne umgesetzt. Die ist aber für die Bürger nach Einschätzung des A.R.T. mit zusätzlichen Kosten, weiterem Platzbedarf und auch mit Hygieneproblemen verbunden. „Die alternative Biotüte“, erklärt Verbandsdirektor Max Monzel, „ist ein wichtiges Element zur Steigerung unserer Ökoeffizienz.“ Üblicherweise werden in Deutschland Bioabfälle über eine zusätzliche Abfalltonne erfasst. Viele Bürger in der Region Trier lehnen diese Lösung aber ab. Ihren Unmut drückten sie unter anderem in einer Onlinepetition aus. Projektleiter Tobias Elsen fasst zusammen: „Die Nutzung der Biotüte ist freiwillig und nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. Jeder hat damit die Möglichkeit, seine Bioabfälle in einem Bringsystem einer stofflichen und energetischen Verwertung zuzuführen.“ Es sei ein Baustein zur Optimierung der Bioabfallverwertung des A.R.T.. Die Diskussion über eine Biotonne könne durch eine hohe Akzeptanz der Tüte vermieden werden. „Die Entscheidung, ob die Biotonne doch noch kommt, liegt somit vor allem in der Hand der Bürger“, so Elsen.

Die Biotüte ist eine kostenlos erhältliche Abfalltüte für das Sammeln und Transportieren organischer Abfälle tierischer oder pflanzlicher Herkunft, sogenannte Bioabfälle. Sie wird aus 100 Prozent Recyclingpapier hergestellt, ist vollständig kompostierbar und besonders gut gegen Durchreißen auch bei feuchtem Inhalt geschützt. Wer sich dazu entscheidet, seine pflanzlichen und auch tierischen Küchen- und Nahrungsabfälle darin zu sammeln, trägt dazu bei, dass diese als Energieträger und anschließend als natürlicher Dünger in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden.

In der Biotüte dürfen entsorgt werden: Obst- und Gemüsereste, Speiseabfälle, verdorbene Lebensmittel (unverpackt), Brot- und Gebäckreste Kaffeefilter und Teebeutel und Eierschalen. Nicht zulässig sind Gras-, Baum- und Heckenschnitt  sowie Kehricht. Die Biotüten sind an allen A.R.T.-Standorten und im Bürgeramt erhältlich. Zusätzlich stellt der Verband jedem Haushalt zur Aufbewahrung der Biotüte kostenlos einen Behälter zur Verfügung. Das Starterset wird bei den Kommunalverwaltungen sowie an allen A.R.T.- Standorten gegen Eintausch eines Coupons aus der Abfallfibel ausgegeben. Wer keine Abfall-Fibel erhalten hat, kann dies am Abfalltelefon (0651/9491 414) reklamieren.

Die vollen Tüten können bei einer von 63 Grüngutsammelstellen und drei zusätzlichen A.R.T. Standorten, zum Beispiel bei der Verwaltung in der Löwenbrückener Straße 13/14 oder beim Kundenzentrum in der Metternichstraße 33, abgegeben werden. Der A.R.T. hat darüber hinaus konkrete Pläne zur Aufstellung weiterer Sammelbehälter im Stadtgebiet sowie in verschiedenen Ortschaften im übrigen Verbandsgebiet. Hierzu sollen ausgewählte Wertstoffinseln, die bereits heute für die Abgabe von Altglas oder Alttextilien zur Verfügung stehen, genutzt werden. Dies erfordert aber noch weitere Abstimmungen mit den Gemeinden, da nicht jeder Platz für die Aufstellung der Bioabfallsammelbehälter gewollt und geeignet ist.red