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11.03.2025

Erster Zug auf der Weststrecke

Ein rot-weißer Doppelstockzug fährt an einem Bahnsteig entlang und wird mit einer rote Konfettiwolke beschossen
Der erste Zug fährt am neuen Bahnsteig an der Hafenstraße ein - noch ohne Fahrgäste, aber mit Konfetti.

Erstmals seit 1983 fahren wieder Personenzüge auf der Weststrecke mit den Bahnhöfen Hafenstraße, Trier-Pallien, Trier-West, Trier-Euren und Trier-Zewen. Mit einem Konfettiregen wurde der erste Zug bei der Einweihungsfeier an der Station Hafenstraße begrüßt. Mit dem Start des Personenverkehrs sind alle neuen Haltepunkte nutzbar, allerdings wird an der barrierefreien Erschließung zum Teil noch gearbeitet. Der Aufzug am Haltepunkt Trier-West soll voraussichtlich im April in Betrieb gehen, in Pallien dann im Juli.

OB Wolfram Leibe zeigte sich beim Festakt zur Eröffnung der Westtrasse in der Hafenstraße sehr erfreut, dass nach einer über 40-jährigen Pause dort wieder Personenzüge  fahren. „Für Trier bietet dieses historische Projekt viele Chancen: Vier Stadtteile der westlichen Moselseite haben wieder direkten Anschluss an den Schienenverkehr. Die Erschließung unserer Innenstadt verbessert sich für zahlreiche Fahrgäste und viele Menschen, die täglich nach Trier zur Arbeit pendeln. Und nicht zuletzt können wir unsere Verbindung und Verbundenheit mit unserem europäischen Nachbarn Luxemburg stärken. Als Stadt stehen wir jetzt mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums noch vor der wichtigen Aufgabe, die neuen Haltepunkte an das bestehende Verkehrsnetz anzuschließen, wobei wir mit Fahrradboxen und barrierefreien Bushaltestellen ein besonderes Augenmerk auf umweltfreundliche Mobilität legen wollen.“

Fünf neue Bahnhöfe von der Hafenstraße über Pallien, Trier-West und Euren bis Zewen, der Ausbau des Haltepunkts Kreuz-Konz, ein 1,7 Kilometer langes Übergangsgleis und drei neue Brückenbauwerke gehörten zum intensiven Bauprogramm der letzten Jahre. 8600 Schwellen, 68.000 Tonnen Schotter und Lärmschutzwände auf einer Länge von 1,7 Kilometern sind weitere Zahlen, die die Dimensionen des Projekts unterstreichen. „Wir haben die Strecke aus dem Dornröschenschlaf erweckt“, sagte Ralf Thieme, Vorstandsmitglied der DB InfraGo AG. „Die lange Planungszeit ist ein Teil unserer Demokratie, denn sorgfältige Gutachten und Bürgerbeteiligungen sorgen dafür, dass möglichst viele Interessen berücksichtigt werden.“ Die Investition beläuft sich auf rund 150 Millionen Euro. Über 90 Prozent dieser Mittel stammen vom Bund. Die Entscheidung zur Verwendung der Mittel für die Weststrecke traf die Landesregierung. Außerdem steuerte sie fünf Prozent der Mittel aus ihrem Haushalt bei.

Eine längere Verzögerung ergab sich durch die Ausschreibung für den Bau der Bahnhöfe, die erst im dritten Anlauf klappte. Die Haltepunkte sind zwar in Betrieb, ganz fertig sind sie aber noch nicht. Bei den Bauarbeiten der nächsten Monate geht es vor allem um die barrierefreie Erschließung der Bahnsteige mit Aufzügen.