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09.02.2021

Einzigartige Schätze

Adolf Welter und seine Ehefrau Maria bei der Übergabe der Sammlung an das Stadtarchiv an der Weberbach mit seinem Leiter Bernhard Simon (r.).
Adolf Welter und seine Ehefrau Maria bei der Übergabe der Sammlung an das Stadtarchiv an der Weberbach mit seinem Leiter Bernhard Simon (r.).
Die Übergabe der einzigartigen Sammlung des Eurener Heimatforschers Adolf Welter an das Stadtarchiv ist jetzt offiziell abgeschlossen. Nachdem im Oktober 2020 der Stiftungsvertrag abgeschlossen worden war und der 86-jährige Welter mit seiner Frau Maria Anfang November zur Übergabe des Konvoluts mit 15 Kartons, 7,5 Regalmeter, tausenden von Bildern und Dokumenten im Stadtarchiv zu Gast war, stimmte nun der Stadtrat der erforderlichen Annahme einer Schenkung im Wert von mehr als 50.000 Euro zu. Dabei würdigten Rainer Lehnart (SPD) und Hans-Alwin Schmitz (UBT) den unermüdlichen Einsatz von Welter, der seine Sammlungs- und Forschungstätigkeit vor allem auf die Weltkriege konzentriert hat. Dabei hoben sie unter anderem hervor, dass Welter seine Sammlung mit sehr viel Herzblut zusammengetragen habe. Zudem habe er bei Nachfragen einzigartige historische Informationen zur Verfügung gestellt, die für tagesaktuelle Entscheidungen, zum Beispiel bei Konversionsprojekten, immer wieder benötigt worden seien. Die Sammlung habe einen unschätzbaren Wert und sei in Euro eigentlich nicht zu beziffern. Die Stiftung wird als „Sammlung Welter“ als Ganzes im Stadtarchiv aufbewahrt, das zur Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier gehört. Sie wird unter Auflagen der Öffentlichkeit zugänglich sein. „Das ist mir wichtig, denn da sind auch viele ganz seltene und wertvolle Dokumente dabei, Unikate, die sollen nicht wegkommen“, erklärte Welter bei der Übergabe. Er sei sehr froh, „dass meine Sammlung in ein gutes und professionelles Haus kommt und so der Nachwelt erhalten bleibt.“

Die Stiftung von Welter wird nach Einschätzung von OB Leibe „ein Highlight unseres Archivs und deckt einen Zeitraum ab, an dem immer mehr Menschen Interesse zeigen“. Es beeindrucke ihn, dass Welters Sammelleidenschaft niemals Selbstzweck gewesen sei: „Es ging immer auch darum, Geschichte und Schicksale aufzuarbeiten, da wird nichts beschönigt oder das Bild einer heilen Welt gezeichnet.“ Welter habe sich bei seiner Beschäftigung mit dem Zweiten Weltkrieg stets bemüht, das ganze Bild zu zeichnen. „Dabei sind Sie auch zum Botschafter geworden“, sagte Leibe. Welter habe schon vor Jahrzehnten Kontakt zu ehemaligen Kriegsgegnern gepflegt, um deren Geschichte aufzuschreiben.