Für Schwangere und junge Familien sind sie eine unersetzliche Unterstützung: Hebammen begleiten die (werdenden) Eltern vor, während und nach der Geburt. Doch in der Region gibt es – wie auch deutschlandweit – immer weniger Hebammenleistungen. Auch viele Geburtskliniken haben in den vergangenen Jahren geschlossen. Um das Angebot aufrechtzuerhalten, wurde 2019 die regionale Hebammenzentrale gegründet, für die es nun gute Nachrichten gibt.
Um sowohl die freiberuflichen Hebammen als auch die Familien zu unterstützen, haben der Kreis Trier-Saarburg und die Stadt in Kooperation mit dem pro familia-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. 2019 die Hebammenzentrale gegründet. Die Finanzierung des erfolgreichen Projekts ist nun dank einer Förderzusage des Landes auch für die nächsten Jahre gesichert. „Wir haben als Kreis frühzeitig die weitere Unterstützung der Hebammenzentrale beschlossen. Bei einem Besuch bei pro familia konnte ich mir selbst ein Bild der wertvollen Arbeit dort machen. Die Hebammenzentrale ist für die Familien aus Kreis und Stadt eine wichtige Anlaufstelle und unterstützt sie in einer schönen und prägenden Lebensphase“, so Landrat Stefan Metzdorf.
Bürgermeisterin Elvira Garbes freut sich über den Förderbescheid aus Mainz: „Die Hebammenzentrale ist ein sehr gutes Beispiel für sinnvolle interkommunale Zusammenarbeit in Kooperation mit tollen freien Trägern hier in der Region und dokumentiert gleichsam die Vorreiterrolle von Stadt und Kreis bei der Unterstützung werdender Mütter in Rheinland-Pfalz, dankenswerter Weise mit Unterstützung des Landes.“
Die Hebammenzentrale vermittelt bereits seit sechs Jahren Leistungen von freiberuflich tätigen Hebammen für Schwangere und Frauen, die vor kurzem Mutter geworden sind. Die Schwangeren melden sich primär über ein Formular auf der Homepage an, die Zentrale sucht gezielt im Einzugsbereich der werdenden Eltern und stellt den Kontakt zu einer der rund 70 Hebammen her. So entfällt die aufwändige Suche für die werdenden Eltern.
Das Angebot wird gut nachgefragt: Im Jahr 2023 wurden insgesamt 820 Anfragen registriert. Etwa 85 Prozent wurden erfolgreich an freiberufliche Hebammen vermittelt.
Auch für die Hebammen gibt es Vorteile: Sie sparen beispielsweise Fahrtzeiten, da allezu betreuenden Familien in einem Einzugsgebiet wohnen. Durch die Hebammenzentrale wird zudem eine Urlaubsvertretung sichergestellt. Auch krankheitsbedingte Ausfälle können teilweise aufgefangen werden.
In der Zentrale sind zwei Hebammen in Teilzeit beziehungsweise über einen Minijob angestellt. Für werdende Eltern, die noch keine Hebamme als Ansprechperson haben, bieten sie Beratungs- und Untersuchungstermine an. Nach der Geburt geben sie Tipps rund um Ernährung, den neuen Familienalltag und die Bedürfnisse von Neugeborenen. Durch die gute Vernetzung mit Ärztinnen und Ärzten sowie Schwangerschaftsberatungsstellen können die Familien bei Bedarf auch mit den anderen Fachkräften in Kontakt gebracht werden.
Anmeldung über Online-Formular
Kreis und Stadt beteiligen sich ebenso wie das Land finanziell an der Einrichtung. Das Land hat nun erneut eine Förderzusage bis 2028 gegeben, sodass das erfolgreiche Projekt fortgeführt werden kann. Diese deckt 50 Prozent der Kosten ab. Kreis und Stadt übernehmen jeweils 25 Prozent. Dies hatten beide Kommunen bereits frühzeitig in ihren politischen Gremien für die nächsten Jahre beschlossen.
Quelle: Deutscher Hebammenverband