Mit „Metamorphosen“ feiert am Samstag, 22. März, ein außergewöhnlicher Ballettabend Premiere im Großen Haus des Trierer Theaters. Nicht nur wegen Ovids Vorlage, sondern auch durch die Gastchoreografen, die Ballettdirektor Roberto Scafati nach Trier gelockt hat: Adi Salant und Philippe Kratz. Der gemeinsame Abend gibt tänzerische Einblicke in Szenen aus dem wirkmächtigem Meisterwerk des antiken römischen Dichters Ovid und zeigt ebenso den aktuellen Stand des zeitgenössischen internationalen Tanzes.
Ein Orakelspruch zur Entstehung der Menschheit, eine tragische Suche nach dem Verlorenen und die Verwandlung in etwas Neues: Drei Choreografien der international renommierten Choreografen Philippe Kratz, Adi Salant und Roberto Scafati widmen sich Szenen aus Ovids „Metamorphosen“ und lassen mythische Gestalten lebendig werden. Gemeinsam tauchen sie in die vielfältige Welt der Verwandlungen ein und geben in dem dreiteiligen Abend Einblick in die Textsammlung Ovids, die bis heute ein steter Quell der Inspiration ist.
Der Abend eröffnet zudem die seltene Möglichkeit, einen spannenden Blick auf den zeitgenössischen internationalen Tanz zu werfen. Denn mit der Israelin Adi Salant und dem in Italien arbeitenden Leverkusener Philippe Kratz konnte Scafati, Ballettdirektor am Theater Trier, zwei wichtige Stimmen des aktuellen Tanzes nach Trier holen. Salant arbeitete viele Jahre an der Seite von Ohad Naharin, einer Koryphäe des zeitgenössischen Tanzes, der mit seiner Batsheva-Company von Israel aus wichtige Impulse für die Entwicklung des modernen Balletts gibt. 2017 wagte Salant den Sprung in die Eigenständigkeit, choreografiert seitdem weltweit und leitete mit der Thelam-Yellin auch die führende Kunsthochschule Israels.
Philippe Kratz wurde zweimal von der Zeitschrift „Tanz“ als Hoffnungsträger ausgezeichnet und ist seit vergangenem Jahr künstlerischer Leiter der zeitgenössischen Tanzcompany „Nuovo Balletto di Toscana“. Ausgebildet wurde der 1985 geborene Leverkusener an der
École supérieure de Danse du Québec sowie an der Staatlichen Ballettschule in Berlin. Erst im Februar feierte seine Choreografie „Camera Obscura“ am Staatstheater Mainz Premiere. Dass seine Arbeiten sich vor allem Prozessen verschiedener Art widmen, macht ihn zum idealen Choreografen des Abends.
Gemeinsam mit Adi Salant und Roberto Scafati ergänzen sich die drei unterschiedlichen Stile, Rhythmen und Bewegungen des zeitgenössischen Tanzes zu einem Abend, der Ovids Eröffnung seiner „Metamorphosen“ auf die Bühne bringt: „Von den Gestalten zu künden, die einst sich verwandelt in neue Körper, so treibt mich mein Geist“, heißt es zu Beginn des 15 Bücher umfassenden Meisterwerks.
Die Musik zu Scafatis Choreografie komponiert Adrien Döminique Cronet, der schon für das angesehene Nederlands Dans Theater sowie das Ballet BC Canada gearbeitet und in Trier mit seiner Musik für den in Kairo ausgezeichneten Tanzabend „Bab(b)el“ bereits für Aufsehen sorgte.
„Metamorphosen“ ist ein dreiteiliger Tanzabend, der einzelnen Geschichten von Ovid begegnet und die verschiedenen Perspektiven aktuellen internationalen Tanzes zum Greifen nahe bringt.
Premiere ist am Samstag, 22. März, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Karten gibt es an der Theaterkasse und online: www.theater-trier.de