Kürzungen im Sozialetat, finanziell bedingte Verzögerungen in den Fortschreibungen – viele Dienste im sozialen Bereich mussten im letzten halben Jahr eine Zitterpartie durchlaufen. In Trier-West traf diese Unsicherheit auf einen Stadtteil im Wandel. Kürzlich kam aber die gute Nachricht, dass die Gemeinwesenarbeit (GWA) in Trägerschaft der Caritas für drei Jahre verlängert ist. Neuigkeiten gibt es auch für ein anderes Großprojekt.
Das ebenfalls vom Caritasverband betreute Quartiersmanagement soll voraussichtlich bis zum Ende des Projekts „Sozialer Zusammenhalt“ im Juni 2025 fortgeführt werden. Den Bewohnerinnen und Bewohnern – egal ob seit Generationen verwurzelt oder frisch in der Nachbarschaft angekommen – soll der Wandel neue Möglichkeiten und Räume eröffnen. Die aktuelle Lebenswirklichkeit ist nach Einschätzung der Caritas jedoch von vielen Krisen und neuen Nöten geprägt: „Sozialberatung, sozialer Zusammenhalt und stützende Strukturen sind für den Stadtteil wichtiger denn je“, heißt es in der Pressemitteilung zur Verlängerung der GWA. Die erforderlichen Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit dem Sozial- und Jugenddezernat sind abgestimmt.
Thomas Färber, Abteilungsleiter beim Caritasverband Trier, der die GWA und das Quartiersmanagement verantwortet, würdigt die Bedeutung dieser Entscheidung: „In einem Stadtteil, der sich derart im Umbruch befindet, braucht es Stellen, die sich für die Menschen und ihre sozialen Themen einsetzen und zu einem guten Zusammenleben beitragen.“ Auch Ortsvorsteher Marc Borkam begrüßt diese Entwicklung: „Die Arbeit der GWA und des Quartiersmanagements sind ein wichtiges Strukturelement im Stadtteil, um Alteingesessene und Neu-Trier-Wester gleichermaßen zu befähigen, einander zu akzeptieren.“
Für 2024 und die Folgejahre haben beide Caritas-Projekte daher eine ineinandergreifende Reihe von Angeboten mit vielfältigen Beteiligungsoptionen geplant – vom Kiosk mit Fest- und Begegnungsplatz, der Aktion „Trier-West blüht“ bis zu nachbarschaftsfördernden Veranstaltungen. Färber: „So möchten wir alle Menschen im Stadtteil ansprechen, vor allem die, die wir bisher kaum bis gar nicht erreicht haben. Ziel ist, ein „WIR in Trier-West“ zu entwickeln und den Bewohnerinnen und Bewohnern den Raum zu geben, auf das eigene Lebensumfeld sichtbar einzuwirken und nachhaltig aktiv zu sein.“ Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei die trägerübergreifende Zusammenarbeit am Runden Tisch. Er vernetzt alle wichtigen Akteure, initiiert gemeinsame Angebote, adressiert aber auch drängende Belange des Quartiers an Verwaltung und Politik. Färber: „Die mit dem Runden Tisch und dem Ortsbeirat erarbeiteten Ergebnisse fließen in den Aktionsplan unserer sozialen Arbeit ein. Sie definieren die Ziele, die wir nun mit neuem Schwung angehen wollen.“