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09.07.2024

Glückliches Ende nach neun Jahren

Blick auf den Spielplatz mit dem neue Kitagebäude im Hintergrund und Gästen der Einweihungsfeier
Die Ruwerer Kita in Holzbauweise wurde im Frühjahr bezogen. Auch bei dem offiziellen Einweihungsfest herrschte Hochbetrieb auf dem Außengelände. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Ein lichtdurchflutetes helles Gebäude in Naturtönen mit viel Holz, das Offenheit und Wärme ausstrahlt, in bester Hanglage mit Top-Aussicht über Ruwer und das Moseltal: Die Kinder aus Ruwer können sich über einen besonders attraktiven neuen Spiel- und Lernort freuen. Nach rund dreijähriger Bauzeit wurde der Gebäudekomplex der katholischen Kita St. Clemens jetzt eingeweiht. 

Viele große und kleine Gäste waren gekommen, um die Fertigstellung der neuen Kita am alten Standort zu feiern. Kita-Team, Familien und Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche und Politik, darunter Bürgermeisterin Elvira Garbes und Ortsvorsteherin Christiane Probst, waren sich einig: Hier ist ein Wohlfühlort für die Jüngsten des Stadtteils entstanden.

Dafür hat die Stadt über sechs Millionen Euro investiert; das Bistum beteiligte sich mit 1,4 Millionen Euro an dem Großprojekt. Den kindgerechten Gottesdienst mit Pfarrer Klaus Stankowitz feierten die Gäste neben Rutsche und Klettergerüst auf dem weitläufigen Außengelände am Südhang hinter der Kindertagesstätte. Dabei wurde ein von mehreren beteiligten Akteuren geschenkter Baum eingepflanzt. 

In den Begrüßungsreden erinnerte sich Nina Wallrich, damalige Standort- und heutige Gesamtleiterin der katholischen Kita gGmbH in Trier, an die Ereignisse, die 2015 zur Schließung und letztlich zum Abriss des alten Kitagebäudes in Ruwer führten. „Ein Gutachten hatte eine zu hohe Belastung des Gebäudes von 1962 mit Schimmelsporen bestätigt. Danach überschlugen sich die Ereignisse: Die Kita schloss ihre Türen auf Anweisung des Gesundheitsamts, die Kinder mussten an alternativen Standorten betreut werden.“ Schnell fand man in der früheren Kita Wal-
drach einen Ausweichstandort. Später kamen bedingt durch die Anforderungen in der Corona-Pandemie eigens aufgestellte Container neben der Grundschule Ruwer hinzu. Die Stadtverwaltung beteiligte sich auch an diesen Ausgaben sowie an den Kosten für den Transport der Kinder nach Waldrach. 

Eine Sanierung des Kita-Altbaus erwies sich als zu kostspielig, gerade mit Blick auf die veränderten energetische Anforderungen. Während das alte Gebäude abgerissen wurde, konnte der 2010 aus Platzmangel entstandene Anbau aber erhalten und integriert werden. 

Die Zeit der Übergangslösungen sei nach nunmehr fast neun Jahren endlich vorbei, so Wallrich. Cordula Scheich, Geschäftsführerin des Betriebsträgers Kita gGmbH Trier, dankte vor allem dem Team und den Eltern für „neun Jahre des Aushaltens und der Flexibilität“. In diesen Jahren sei viel passiert. Während der Pandemie habe man deutlich erkannt, wie systemrelevant Kitas seien und welche Bedeutung Räumen für die pädagogische Arbeit zukäme. Umso mehr freue es sie, dass die Kinder sich in ihrer neuen Kita wohl und zuhause fühlen könnten und es durch intelligente Konzepte Entlastungen für die Mitarbeitenden gebe.

Sie sei „regelrecht geflasht“ von dem Gebäudekomplex, der zunächst mit 3,5 Millionen Euro eingeplant worden war, dann aber wegen diversen Teuerungen über sieben Millionen Euro kostete, betonte Bürgermeisterin Elvira Garbes. Man habe aber auch das Platzangebot steigern können, von ehemals 88 auf 130 Plätze, davon zwölf für unter Zweijährige. 

Ortsvorsteherin Christiane Probst dankte der Kirchengemeinde für den Mut, sich einem solchen Großprojekt als Bauträgerin zu stellen und überreichte der Kita einen Scheck des Ortsbeirats über 1000 Euro. 

Einen großen Dank richtete Georg Binninger, Leiter der Abteilung Kindertagesstätten im Bischöflichen Generalvikariat, auch an seine Kollegen Nils Köhler (Bauverantwortlicher) und Gerd Krones (Projektenwicklung), die das Projekt begleitet hatten. Er betonte, dass so aufwändige Bauprojekte für einzelne Kirchengemeinden als Bauträger nur mit professioneller Hilfe möglich seien, die das Bistum leiste.