Der Umbau und die Erweiterung des Klosters Bethanien am Fuß des Petrisbergs ist das markanteste aktuelle Bauprojekt der Wohnungsbau und Treuhand AG (gbt). Rechtzeitig zum 125-jährigen Jubiläum der gemeinnützig orientierten Immobiliengesellschaft wurde der erste Bauabschnitt fertiggestellt.
Ein kalkweiß verputztes Geviert mit Flachdach steht inmitten von Weinbergen: Befinden wir uns in Spanien oder Griechenland? Nein. Das Kloster Bethanien überblickt seit 1922 den Trierer Stadtteil Alt-Kürenz. Mit der Erneuerung und Vergrößerung der Gebäude hat die Ordensgemeinschaft der Benediktinerinnen zusammen mit der gbt und weiteren Kooperationspartnern die Weichen für die Zukunft gestellt.
Der Entwurf des renommierten Schweizer Architekten Max Dudler folgt der Idee des Weiterbauens und der Kontinuität. Die Identität des Ortes, die Geschichte und Tradition des Klosters soll durch den Erhalt der beiden Bestandsgebäude aufgenommen und jeweils durch einen ergänzenden Neubau fortgeführt werden.
Das frühere Ökonomiegebäude, ein Naturschieferbau, wurde durch einen U-förmigen Anbau ergänzt, der das neue Kloster mitsamt Kapelle und Sakristei sowie den Pflege-Wohnbereich beherbergt und sich um einen geschützten Innenhof gruppiert. In zwei betreuten Wohngemeinschaften, einer Tagespflegeeinrichtung und sieben Appartements zum eigenständigen Wohnen mit Pflegeangebot wird Pflege und Betreuung für Senioren und dementiell erkrankte Menschen rund um die Uhr angeboten. Träger der Einrichtung sind die Barmherzigen Brüder. Die Investition für das jetzt eingeweihte Gebäude belief sich auf rund neun Millionen Euro.
Unterdessen gehen die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt weiter: In einem Neubau hinter dem bisherigen Klostergebäude entstehen 22 barrierefreie, geförderte Mietwohnungen. „Unsere Zielgruppe sind Senioren mit geringem Einkommen. Entsprechend ist die Größe der Wohnungen ideal für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte“, betont gbt-Chefin Sybille Jeschonek. Der Neubau soll laut gbt mit einer Luft-Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden und somit „hohe Anforderungen für energieeffizientes Bauen erfüllen“.
Die Sanierung des heutigen Klostergebäudes, das dabei zu einem Mehrfamilienhaus mit 23 frei finanzierten Mietwohnungen für alle Generationen und verschiedene Haushaltsgrößen umgebaut wird, bildet den dritten Bauabschnitt. Im Unterschied zur ursprünglichen Planung soll auch das Dachgeschoss ausgebaut werden, das allein Platz für fünf Wohnungen bietet. Das erhöht nach Angaben der gbt die Rentabilität des Projekts.
Für das Gesamtprojekt Kloster Bethanien kalkuliert das Unternehmen Investitionen von 20,9 Millionen Euro. Die Zuschüsse der KfW betragen nach Angaben des Unternehmens 5 Millionen Euro, während die Landesbank ISB das Projekt mit insgesamt 3,6 Millionen Euro unterstützt.
Aufgabe der Stadt war es, einen tragfähigen Bebauungsplan zu erarbeiten, der im Ortsbeirat und Stadtrat mehrfach beraten und 2021 beschlossen wurde. OB Wolfram Leibe hatte bei der Grundsteinlegung im März 2023 betont: „Das Kloster Bethanien hat mich über meine gesamte erste Amtszeit begleitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Hier wird eine alte christliche Idee, die Aufnahme und Pflege kranker und alter Menschen, in eine neue Zeit übersetzt."