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04.08.2020

Trierer Stadtreinigung testet vernetzte Solarmülleimer

Einer der neuen Behälter wird an der Aussichtsplattform in der Sickingenstraße getestet, der andere an der Ecke Simeonstraße/Glockenstraße.
Einer der neuen Behälter wird an der Aussichtsplattform in der Sickingenstraße getestet, der andere an der Ecke Simeonstraße/Glockenstraße.

(mic) Die Stadt Trier testet seit Anfang August zwei neue Mülleimer, die den darin enthaltenen Müll pressen, per Solarenergie betrieben werden und ihren Füllstand übers Internet an die Stadtreinigung melden. Außerdem bedanken sich die Mülleimer noch mit Applaus oder Musik bei den Einwerfenden.

Initiator der Idee war Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der ähnliche Mülleimer in der Trierer Partnerstadt Fort Worth gesehen hatte. Das Trierer Stadtreinigungsamt testet nun für ein Jahr zwei solargetriebene Kompressionsbehälter für Kleinabfälle, die in den Niederlanden produziert und von der Mainzer Firma Zöller-Kipper in Deutschland vertrieben werden. Standorte sind die Aussichtsplattform in der Sickingenstraße sowie die Ecke Glockenstraße/Simeonstraße.

Bernd Steil, Leiter der Stadtreinigung: „Beides sind sehr belebte Standorte mit hohem Müllaufkommen. Gerade beim Standort in der Innenstadt mit vielen Imbissen in der Nähe bleibt sehr viel Müll zurück.“ Die Kompressionsbehälter haben aus Sicht der Stadtreinigung mehrere Vorteile: Sie sind geschlossen, locken also weniger Wespen an und halten Gerüche zurück. Der darin enthaltene Müll wird – betrieben über die Solarzellen an der Oberseite – auf bis zu 20 Prozent seines Volumens gepresst. Dadurch muss die im Inneren des Müllereimers enthaltene 120-Liter-Tonne wesentlich seltener entleert werden als die freistehenden oder hängenden Müllbehälter. Beim Standort Sickingenstraße gibt es derzeit täglich eine Leerung. Die Stadtreinigung geht davon aus, den neuen Behälter nur noch einmal in der Woche leeren zu müssen.

Die Klappe des Müllbehälters lässt sich per Hand oder mit einer Fußtaste betätigen. Außerdem sind Behälter vernetzt und informieren die Stadtreinigung per E-Mail über den Füllstand beziehungsweise die nötige Leerung. Der auf ein Jahr angesetzte Test soll zeigen, ob sich die Beschaffungskosten von 6500 Euro pro Behälter durch die Vorteile der Behälter wirtschaftlich darstellen lassen.

Als besonderen Gag enthält der Kompressionsbehälter übrigens noch eine Funktion, durch die nach dem Betätigen der Fußtaste ein Sound abgespielt wird. Wer seinen Müll in den Eimer wirft, bekommt deshalb beispielsweise Applaus zu hören oder ein kurzes „Hallelujah“. Die Stadt prüft noch, ob sich hier auch ein echt Trierisches „Sauwer!“ einbinden lässt.

 
Bildergalerie
  • Einer der neuen Behälter wird an der Aussichtsplattform in der Sickingenstraße getestet, der andere an der Ecke Simeonstraße/Glockenstraße.
  • Im Inneren des Kompressionsbehälters befindet sich eine 120-Liter-Mülltonne. Der Müll wird auf bis zu einem Fünftel seines ursprünglichen Volumens gepresst.
  • Der Kompressionsbehälter ist per Hand und per Fußtaste zu öffnen.
  • Ortstermin am neuen Müllbehälter auf dem Petrisberg (von links): Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der die Idee für einen Kompressionsbehälter aus der Partnerstadt Fort Worth mitgebracht hat, Bernd Steil (Leiter des Stadtreinigungsamtes), Alex Schmitter von der Firma Zöller-Kipper aus Mainz, Bau- und Umweltdezernent Andreas Ludwig und Ralf Hölzmer, Abteilungsleitung Straßenreinigung und Winterdienst aus dem Stadtreinigungsamt.