Sprungmarken
12.07.2022

Ali Baba und der Liebeszauber

Zur Schar der Gratulanten bei der Eisernen Hochzeit von Christel und Hans Steines (Mitte) gehörten der stellvertretende Ortsvorsteher Otmar Cartarius (r.) und Beigeordneter Markus Nöhl (l.), der die Glückwünsche des Oberbürgermeisters und der Ministerpräsidentin überbrachte.
Zur Schar der Gratulanten bei der Eisernen Hochzeit von Christel und Hans Steines (Mitte) gehörten der stellvertretende Ortsvorsteher Otmar Cartarius (r.) und Beigeordneter Markus Nöhl (l.), der die Glückwünsche des Oberbürgermeisters und der Ministerpräsidentin überbrachte.
Sie sind sich selbst und ihrem Stadtteil treu geblieben: Christel und Hans Steines aus Biewer feierten am Sonntag das Fest der Eisernen Hochzeit. Seit 65 Jahren sind sie verheiratet und haben ihr ganzes Leben in ihrem Heimatort verbracht, in dem sie sich auch kennen und lieben gelernt haben. Eine entscheidende Rolle spielte der in den 1950er Jahren noch existierende Biewerer Kinosaal. Christel Steines erinnert sich: „Er hat mich eingeladen und wir haben uns zusammen Ali Baba und die 40 Räuber angesehen." Von diesem Tag bis zur Hochzeit im Juli 1957, erst standesamtlich, dann kirchlich in St. Paulin, dauerte es gar nicht mehr lang.

Christel Steines ist in der Talstraße aufgewachsen, Hans in einer kinderreichen Familie direkt an der Mosel am früheren Regattaplatz. Das Paar selbst hat einen Sohn, zwei Töchter, die leider beide schon verstorben sind, acht Enkel und auch schon mehrere Urenkel. Hans Steines verdiente sein Geld bei der Müll-
abfuhr und als Bauarbeiter. Christel kümmerte sich um den Nachwuchs, trug aber auch zum Familieneinkommen bei: als Verkäuferin in einer Metzgerei und als Bedienung in der Gaststätte Crames. Dabei hatte sie keine lange „Anreise" zur Arbeitsstelle, denn seit vielen Jahren lebt die Familie Steines in der Biewerer Straße 70, im zweiten Stock direkt über dem Wirtshaus.

Die große Leidenschaft von Hans Steines galt und gilt immer noch dem Sport. Für seinen Heimatklub TSG Biewer spielte er Fußball und Feldhandball, war oft mehrmals am Tag im Einsatz. „Er war ja fast nie daheim", sagt Christel mit einem Augenzwinkern. Als guter Techniker war Hans Steines in Fußballerkreisen eigentlich nur unter seinem Spitznamen „Szepan" bekannt, nach Fritz Szepan, Ikone des FC Schalke 04 und Nationalspieler der 1930er Jahre. Bis heute engagiert er sich zusammen mit seinem Sohn bei der TSG als Platzwart. Für die Markierung des Spielfeldes braucht Hans Steines keine Hilfsmittel:„Ich kenne unseren Platz auswendig, jeden
Quadratzentimeter."