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19.01.2021

Stadtteile stärken ihre Zentren

Roger Lewentz überreicht den Förderbescheid an Wolfram Leibe und die Ortsvorsteher
Innenminister Roger Lewentz (3. v. l.) und Abteilungsleiterin Ruth Marx (2 .v. l.) überreichen den Förderbescheid an die Ortsvorsteher Hanspitt Weiler (Heiligkreuz, l.) und Horst Freischmidt (Kernscheid, 2. v. r.). Ole Seidel (Kürenz) konnte an dem Termin nicht teilnehmen. OB Wolfram Leibe (3. v. r.) und Sabine Borkam (Amt für Stadtentwicklung und Statistik) freuen sich über den Zuschuss. Die Übergabe fand vor dem früheren Umspannwerk in Heiligkreuz statt, wo ein Stadtteiltreffpunkt entstehen soll.

Innenminister Roger Lewentz hat Trier für erste Vorhaben in den „Stadtdörfern" Kürenz, Heiligkreuz und Kernscheid 918.000 Euro Fördermittel zugesagt. „Ich freue mich, dass so viele Bürgerinnen und Bürger trotz der schwierigen Umstände ihre Ideen für ihren Stadtteil zu Papier gebracht haben. Mit den bereitgestellten Fördermitteln können diese Ideen nun in konkrete Projekte übersetzt werden", sagte Lewentz bei der Übergabe des Bescheids an OB Wolfram Leibe und die Ortsvorsteher.

Heiligkreuz möchte eine „Neue Mitte" schaffen, an dem generationsübergreifende Projekte und vielzählige Aktivitäten der Vereine stattfinden können und das Sportangebot ausgebaut werden kann. Verkehrsberuhigende Projekte und eine Durchgrünung des Stadtteils sollen die Aufenthaltsqualität verbessern und zum Verweilen einladen. In Kernscheid sollen Begegnungsorte geschaffen werden, um das „Dörfliche Leben mit Tradition und Zukunft", wie es die Kernscheider treffend genannt haben, zu aktivieren. Auch die Bereiche „Mobilität" und „Versorgung" stehen im Fokus. Die Kürenzer wollen unter anderem mit dem Rundweg „Traumschleife" eine stärkere Verbindung von Alt-Kürenz, Neu-Kürenz und dem Petrisberg etablieren. Das Potenzial, das in der Unterschiedlichkeit der Ortsteile liegt, könnte dann besser wahrgenommen und genutzt werden. Zudem soll das Pfarrheim als Treffpunkt im alten Ortskern aufgewertet werden.

Das Modellvorhaben „Stadtdörfer" war 2016 mit acht Ortsteilen von Landau gestartet. Die zweite Runde richtete sich 2020 an Ortsteile in Oberzentren und nahm Stadtteile von Koblenz, Trier und Ludwigshafen ins Programm auf. Lewentz: „Insgesamt unterstützen wir die ‚Stadtdörfer‘ zwei Jahre lang mit 3,5 Millionen Euro dabei, Ideen zu entwickeln und Projekte eigenständig umzusetzen. Die Menschen vor Ort wissen am besten, wie sie die Lebensqualität ihrer unmittelbaren Umgebung gezielt und bestmöglich verbessern können." In Trier stockt die Stadtverwaltung die Förderung von 918.000 Euro auf, sodass gut eine Millionen Euro zur Verfügung steht. Welche Dimension diese Förderung hat, zeigt sich schon daran, dass das jährliche Budget für alle 19 Stadtteile bei 400.000 Euro liegt. Leibe und die Ortsvorsteher bedankten sich für die Unterstützung.

Dank der „Stadtdörfer" können siedlungsstrukturell getrennte und sozial eigenständige Stadtteile Fördermittel des Landes beantragen. Derzeit zählen landesweit bis zu 135 zu den „Stadtdörfern". Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung der kreisfreien und großen kreisangehörigen Städte lebt in solchen Ortsteilen. Der Aufruf zur Teilnahme an der dritten Runde ist bereits gestartet. Angesprochen sind nun vor allem kleinere ‚Stadtdörfer‘ und solche mit besonderen Herausforderungen in der Innen- und Siedlungsentwicklung. Aus Trier haben neun Stadtteile Interesse signalisiert.