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10.10.2024

Archäologisches Stadtkataster ist online

(gut) Wer in der Trierer Innenstadt anfängt zu graben, stößt mit großer Wahrscheinlichkeit auf römische Überreste. Doch was genau kann man auf einem Grundstück erwarten? Hinweise darauf gibt das Archäologische Stadtkataster, das nun online verfügbar ist. 

Nach drei Jahren Projektvorbereitung geht das Archäologische Stadtkataster nun online. Das Online-Tool schafft Mehrwerte für Bürgerinnen und Bürger sowie Investorinnen und Investoren, indem es ihnen transparent Daten digital zur Verfügung stellt. Durch die frühzeitigen Informationen erhöht es die Planungs- und Investitionssicherheit noch vor Planung und Bauantrag. Die Zusammenführung der Datenbestände beider Behörden durch das Projekt führt weiter zu einer Beschleunigung im Bauprozess.

Im Oktober 2021 startete die Stadt Trier in Partnerschaft mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) ein Projekt zur Entwicklung eines digitalen Archäologischen Stadtkatasters. Beide Kooperationspartnerinnen freuen sich, dass das digitale Tool nun für die Fläche des Projektgebietes zwischen Römerbrücke und Amphitheater im Geoportal der Stadt Trier abrufbar ist. 

Kulturdezernent Markus Nöhl betont: „Unter unseren Füßen liegt ein wahrer kulturhistorischer Schatz begraben. Den wollen wir bewahren, aber gleichsam unsere Stadt stetig weiterentwickeln. Das digitale Archäologische Stadtkataster ermöglicht es, das kulturelle Erbe in Zukunft besser zu bewahren und Baumaßnahmen mit mehr Vorwissen zu entwickeln. Getreu dem Motto ‚Ermöglichen statt verhindern‘ können wir so unsere Heimatstadt behutsam gestalten.“

Auch die Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Dr. Heike Otto, hebt den Mehrwert des archäologischen Stadtkatasters hervor: „Durch die Zusammenführung der unterschiedlichen Daten der beiden Kooperationspartnerinnen im Archäologischen Stadtkataster kann eine bessere Vorabstimmung zwischen Kulturgüterschutz und Bauvorhaben erreicht werden. Das hilft Zeit und Kosten zu sparen.“

Über das Archäologische Stadtkataster können ab sofort Informationen zu Ausdehnung und Tiefe von erfolgten Bodeneingriffen grundstückscharf abgerufen werden. So wird es einfacher sein, sich im Vorfeld von Baumaßnahmen über die archäologische Situation des Grundstücks zu informieren und das archäologische Erbe bei der Bauplanung zu berücksichtigen. Die digital bereitgestellten Daten erhöhen die Planungs- und Investitionssicherheit und sind ein weiterer Schritt in Richtung transparenter Verwaltung. Gleichzeitig trägt das Archäologische Stadtkataster zum Schutz des reichhaltigen und besonderen archäologischen Erbes der Stadt Trier bei. Im Rahmen eines Folgeprojekts ist eine sukzessive Erweiterung auf weitere Bereiche der Innenstadt geplant.

Die Ergebnisse des Projekts Archäologisches Stadtkataster Trier werden am 5. Dezember 2024 der Öffentlichkeit im Vortragssaal des Rheinischen Landesmuseums Trier präsentiert. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind zu diesem Vortrag herzlich eingeladen. Das Projekt wurde vom Ministerium des Innern und für Sport aus dem Programm „Städtebauliche Erneuerung 2020“, Programmteil „Strukturprogramm – Verbesserung der kommunalen Infrastruktur“ gefördert. 

Erreichbar ist das Archäologische Stadtkataster unter folgendem Link: www.trier.de/bauen-wohnen/denkmalpflege/archaeologisches-stadtkataster/