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Pula, Kroatien

Amphitheater. Foto: Tourismusverband Pula
Blick von oben auf das Wahrzeichen Pulas: Das Amphitheater. Fotos: Tourismusverband Pula

Wie Trier kann Pula auf eine über 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Schon seit der Zeit der Römer ist Pula das administrative Zentrum Istriens. Eindrucksvolle historische Bauten wie das Kastell, der Triumph-Bogen der Sergier, der Augustus-Tempel, das Amphitheater oder römische Mosaike stehen für die Blütezeit des antiken Pula, zu dem später auch das Mausoleum und das Szenentheater zählen.

Einst befand sich „Nesacticum“ an der Stelle des heutigen Pula, die Hauptstadt der Histrer. Auf dem Kaštel-Hügel, der in der Mitte der Stadt aufragt, siedelten sich im 5. Jahrhundert vor Christus Illyrer an. An derselben Stelle ließen sich der Argonauten-Sage nach auch griechische Flüchtlinge nieder, die ihre neue Siedlung „Polai“ – die Verfolgten – nannten. Unter Augustus erlebte die Gegend einen Aufschwung, und das römische „Pola“ wurde zur wichtigsten Hafenstadt und zum Verwaltungszentrum der Region. In dieser Zeit wurde das Amphitheater erbaut, welches heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Nach dem Niedergang des Römischen Reiches folgten verschiedene Herrscher, bevor Pula ab 1331 venezianisch wurde. Aufgrund der Pest sank die Einwohnerzahl jedoch dramatisch. Einen Aufschwung gab es erst wieder ab 1797 unter Österreich-Ungarn, als dieses in Pula einen großen Kriegshafen baute.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Pula an Italien. Nachdem die Stadt 1943 von den Deutschen besetzt wurde, konnten die Partisanen unter Tito sie 1945 mit Unterstützung der Westalliierten zurückerobern. Es folgten zwei Jahre britisch-amerikanischer Besatzung, und so wurde die Stadt erst 1947 kroatisch.

Im archäologischen Museum Istriens werden wertvolle kulturhistorische Funde von der Urzeit über die römische Epoche bis zur Neuzeit aufbewahrt. Die große Anzahl erhaltener Denkmäler aus fast allen Epochen inspirierte stets viele Künstler, Schriftsteller und auch Komponisten, nach Pula zu reisen. James Joyce, Thomas Mann oder Franz Léhar gehören dazu.

Heute ist Pula eine Stadt der Kontraste und der Altertümer, ein Wirtschafts-, Kultur- und Tourismuszentrum. Neben den zahlreichen kulturhistorischen Denkmälern erweist sich Pula mit seinem milden Klima, einer duftenden Mittelmeer-Vegetation sowie prachtvollen Felsküsten mit glasklarem Meer als Besuchermagnet für badefreudige Erholungssuchende. Im südlichen Teil Istriens, dort, wo früher römische Landhäuser und Villen standen, ist man bemüht, mit großen Hotels oder Feriensiedlungen den Ansprüchen der Touristen gerecht zu werden. Dabei kommt Pula zugute, dass die Stadt durch gute Straßen, Luft-, Schiff-, und Eisenbahnverbindungen günstig zu erreichen ist.

Werdegang der Städtepartnerschaft mit Trier

Die gemeinsame römische Vergangenheit, das leidvolle Kapitel Pulas durch die deutsche Besetzung 1943 sowie die politischen Bemühungen in Deutschland zu Beginn der 1970er-Jahre, sich nach Osten hin zu öffnen, trugen dazu bei, eine Städtepartnerschaft zwischen Trier und Pula einzugehen.

Zudem legen viele Gemeinsamkeiten der beiden „Augustus-Städte“ eine freundschaftliche Verbindung nahe: Sowohl in Trier als auch in Pula finden sich monumentale Baudenkmäler, unter anderem die beiden Amphitheater aus römischer Zeit. Beide Städte sind Besuchermagneten für Touristen – in Pula stehen deutsche Reisende an erster Stelle aller ausländischen Besucher. Nicht zuletzt ist der Weinbau in den Regionen um beide Städte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

In dem Freundschaftsabkommen, das am 8. September 1971 im Trierer Rathaus von Oberbürgermeister Josef Harnisch und Josip Lazarić, Präsident der Gemeindeversammlung von Pula, unterzeichnet wurde, heißt es, gute Zusammenarbeit zwischen den Völkern diene „dem Frieden der Welt“.

Um diesen Auftrag mit Leben zu füllen, gründete sich 2009 die Pula-Trier-Gesellschaft. Ihr Ziel ist es, ein Begegnungsforum für die Bürgerschaft zum gegenseitigen Kennenlernen zu schaffen und den Trierern die Stadt an der kroatischen Adria und die Herzlichkeit der dortigen Bewohner näherzubringen.

 
Bildergalerie
  • Amphitheater. Foto: Tourismusverband Pula
  • Außenansicht des um die Zeitenwende während der Regierung des römischen Kaisers Augustus errichteten Amphitheaters. Foto: Christian Millen/ttm
  • Innenansicht des Amphitheaters. Foto: Christian Millen/ttm
  • Direkt vor der Altstadt liegt die Marina Veruda.
  • Der Sergius-Bogen bei Nacht.
  • Augustustempel. Foto: Christian Millen/ttm
  • Kathedrale Maria Himmelfahrt mit Glockenturm. Foto: Christian Millen/ttm
  • Auf dem Markt gibt es frischen Fisch.
  • Die Marina. Foto: Christian Millen/ttm
  • Adria-Strand bei Pula. Foto: Christian Millen/ttm
 
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