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02.04.2024

"Wir brauchen Feedback"

Besucherinnen und Besucher nutzen verschiedene Informations- und Aktivitätsangebote in einem Geschäftsraum.
Die Stabsstelle Klima- und Umweltschutz will ihre Arbeit mit den Menschen in Trier gemeinsam gestalten. Das Dialog-Angebot geht daher über das Projekt der vergangenen Tage hinaus.

Fragen beantworten und über aktuelle Projekte informieren – aber auch zuhören, Anregungen aufnehmen und neue Perspektiven kennenlernen: Um all das ging es seit Freitag beim viertägigen „Klimadialog“, zu dem die Stabsstelle Klima- und Umweltschutz alle Interessierten in ein offenes Büro in der Hosenstraße eingeladen hatte.

Am Dienstagnachmittag tritt Marieke Jostock durch die weit geöffneten Türen des früheren Ladenlokals in der Hosenstraße. Interessiert verschafft sie sich einen Überblick über die verschiedenen Stationen – aber, wie die meisten Besuchenden an diesen Tagen, hat auch sie ein konkretes Anliegen: „Mich interessiert das Thema, aber ich möchte auch gerne selbst mit anpacken“, erzählt Jostock. In ihrem Wohngebiet in Castelnau gebe es zum Beispiel einen von vielen Menschen gern besuchten Platz, der seit der Fällung eines großen Baumes jedoch kaum noch Schatten biete. Nun möchte sich die Triererin für eine erneute Begrünung der Fläche einsetzen: „Wie gehe ich da am besten vor, wo finde ich Ansprechpartner?“ sind Fragen, auf die sie beim Klimadialog Antworten sucht.

Klimamanagerin Julia Hollweg ist froh über die vielen Menschen, die wie Jostock mit ihrem Anliegen den Weg in das temporäre Büro gefunden haben: „Wir haben unsere Perspektive auf das Thema, aber wir wohnen ja nicht überall oder halten uns überall auf. Wenn wir so also die Bürgerperspektive dazubekommen – von Eltern, Kindern, Senioren, Menschen aus unterschiedlichen Stadtteilen – dann können wir vieles mitnehmen in unsere Arbeit.“

Neben vielen Nachfragen zu den bald beantragbaren Förderungen privater Balkon-Photovoltaikanlagen, der Entschotterung von Grundstücken oder Dach- und Fassadenbegrünung lag den Besuchenden eine ganze Bandbreite an Themen wie Verkehr, Lärm, die Wärmeplanung, das Stadtradeln oder gemeinsam nutzbare Flächen wie Gemeinschaftsgärten oder solidarische Landwirtschaft am Herzen.

Als Besuchermagnet stellte sich die mit einem Luftbild Triers bedruckte Plane auf dem Boden heraus, die sowohl Einheimische als auch touristische Gäste hereinlockte. Ein wichtiges Thema für alle Generationen war auch der Hitzeaktionsplan. Über eine Karte, auf der mit roten und grünen Klebepunkten Hitzeinseln und Abkühlungsorte in der Stadt markiert werden konnten, kam das Team mit vielen Besuchenden ins Gespräch. Hauseigentümer, die sich für eine Dach- oder Fassadenbegrünung interessierten, fanden spezielle Bauelemente, welche die fachgerechte Konstruktion für dieses Vorhaben veranschaulichten. Wer für Details der Förderung von PV-Anlagen oder bepflanzbarer Dachkonstruktionen zu jung war, konnte stattdessen Saatbomben basteln oder draußen das von der Mobilen Spielaktion ausgeliehene Spielzeug testen.

Ziel des Teams ist, neue Zielgruppen mit verschiedenen Umwelt- und Klimaschutzthemen in Berührung zu bringen. Deshalb soll der Dialog mit der viertägigen Aktion auch nicht enden. „Die Bürgernähe ist uns sehr wichtig“, hebt Hollweg hervor. „Wir brauchen das Feedback und freuen uns über alle Gespräche, Fragen und Anregungen. Man erreicht uns immer auch per Mail an klimaschutz@trier.de.

Helena Belke