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05.07.2016

Willkommen in der Bibliothek

Peter Hardt,  Angelika Birk, Michael Embach und Peter Fritzen werben für den Lesegarten mit reichhaltigem Zeitschriftenangebot.
Architekt Peter Hardt, Bürgermeisterin Angelika Birk, Direktor Prof. Michael Embach und Peter Fritzen vom Förderverein der Stadtbibliothek Weberbach (v. l.) werben für den Lesegarten mit reichhaltigem Zeitschriftenangebot.
Mit einem „Lesegarten“ als Aufenthaltsraum im Eingangsbereich, einer neuen Garderobe und dem modernisierten Vortragssaal hat die Stadtbibliothek Weberbach den architektonischen Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Der Eingang präsentierte sich den Besuchern bisher eher verschlossen und beengt. Jetzt schaffen Glaselemente, helle Farben, durchbrochene Mauern und Lichtkuppeln an der Decke eine freundliche und offene Atmosphäre. „Unsere Aufgabe war es, ein denkmalgeschütztes Funktionsgebäude aus den 50er Jahren organisch weiterzuentwickeln“, erklärte Bibliotheksdirektor Prof. Michael Embach bei der Eröffnungsfeier. In Zusammenarbeit mit dem Trierer Architekturbüro Weltzel & Hardt sei eine überzeugende Lösung gefunden worden.

Die rund eine Million Euro teure Modernisierung der Funktionsräume war nur die letzte Bauphase einer umfassenden Sanierung und Erweiterung. Ein Meilenstein war dabei die Wiedereröffnung der Schatzkammer mit den Barockgloben und zahlreichen bibliophilen Schätzen aus dem Mittelalter im November 2014. Bürgermeisterin Angelika Birk dankte in ihrem Grußwort deshalb besonders auch den Mitarbeitern der Bibliothek und des angeschlossenen Stadtarchivs, für die die mehrjährigen Bauarbeiten im laufenden Betrieb eine große Belastung gewesen seien. „Ein sehr wichtiger Fortschritt ist, dass wir die Bibliothek endlich auch für Rollstuhlfahrer zugänglich gemacht haben“, betonte Birk.

Im Lesegarten, der sich gegenüber des Eingangs zur Schatzkammer befindet und noch mit gemütlichen Sitzmöbeln ausgestattet wird, steht für die Besucher eine große Auswahl an Tageszeitungen und Zeitschriften bereit. Der erneuerte Seminar- und Vortragsraum ist klimatisiert. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass für die Frischluftzufuhr die Fenster nicht mehr geöffnet werden müssen, so dass auch kein Straßenlärm mehr die Arbeitsatmosphäre stört. Der an der Decke fest installierte Beamer und ein Soundsystem sorgen dafür, dass der Raum durchaus auch den Ansprüchen an ein Uniseminar genügt. „Externe Veranstaltungen und Tagungen sind uns willkommen, die Teilnehmer können sich in der gleichfalls modernisierten Küche auch selbst versorgen“, so Embach.

Das nächste Bauprojekt steht indes schon vor der Tür: Das Stadtarchiv stößt bald an seine Kapazitätsgrenze und sucht Erweiterungsräume. Diese sollen einerseits kostengünstig sein, müssen aber andererseits auch die klimatische Voraussetzung für die langjährige Aufbewahrung von Schriftstücken erfüllen. „Wir bewahren nicht nur 1000 Jahre geschriebene und gedruckte Kulturgeschichte, sondern nehmen auch ständig neue Akten der Stadtverwaltung oder Dokumente aus Nachlässen auf. Das ist eine Pflichtaufgabe“, unterstrich Birk.