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06.09.2016

Nüchternes Kriegstagebuch

Titelbild des Kriegstagebuchs von Paul Schmitt
Vom 23. März bis zum 22. Oktober 1942 hat der 1910 in Trier geborene Gefreite und promovierte Jurist Paul Schmitt ein Kriegstagebuch geführt. Es beginnt in Versailles und endet sieben Monate später in Altud im Kaukasus.

Nach der Gefangenschaft und dem Kriegsende gründete der belesene Soldat vor 70 Jahren den Cusanus-Verlag Trier, der 40 Jahre später von seinem Sohn übernommen wurde. Thomas Schmitt, der viele Jahre als SPD-Mitglied dem Trierer Stadtrat angehörte, hat nunmehr – auch vor dem Hintergrund des Überfalls der Nationalsozialisten vor 75 Jahren auf die Sowjetunion – die handschriftlichen Tagebuch-Eintragungen seines Vaters im Cusanus-Verlag veröffentlicht. Es handelt sich um nüchterne, überwiegend knappe chronologische Aufzeichnungen, die in einem oftmals erschreckenden Spannungsverhältnis zu den Kriegsereignissen und -erlebnissen in einer Versorgungskompanie im fernen Russland einerseits und der emotionalen Hinwendung des Soldaten Schmitt zu seiner jungen Familie im heimatlichen Trier, zu den humanistischen Werten von Literatur und klassischer Musik andererseits stehen.

  • Kriegstagebuch des Gefreiten Dr. jur. Paul Schmitt, Cusanus Verlag Trier, 2016, 140 Seiten, 9,80 Euro, im Buchhandel erhältlich. Kontakt: cusanus-verlag-trier@t-online.de