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13.12.2016

Mit viel Fleiß zum Erfolg

Artur Fonseca.
Artur Fonseca.
In der Serie „Wir in Trier“ des Beirats für Migration und Integration stehen zugewanderte Menschen, die über ihren Weg zur Integration erzählen, im Fokus. Nachdem vergangene Woche die gebürtige Togoerin Emilie Valentin vorgestellt wurde, steht diesesmal Artur Fonseca, der portugiesische Wurzeln hat, im Mittelpunkt.

Die Familiengeschichte von Artur Fonseca (Foto: privat) beginnt wie die vieler Gastarbeiterfamilien. Aus rein wirtschaftlichen Gründen machte sich zuerst der Vater auf in ein neues Land, um die Vorteile auf dem Arbeitsmarkt zu nutzen. Nachträglich zog auch der Rest der Familie trotz eines stabilen Umfeldes in Portugal nach – und blieb schlussendlich in Deutschland. So kam es auch, dass Artur Fonseca als Fünfjähriger in eine Wohnung in Zewen einzog.

Von Anfang an hatte die Familie sehr viel Unterstützung erhalten, besonders auch von zehn Familien der portugiesischen Gemeinschaft, die in der Region Trier wohnten. Der Zusammenhalt wurde auch durch den Besuch der Portugiesenschule gestärkt, geleitet von der heutigen Vorsitzenden des Beirats für Migration und Integration, Dr. Maria Jesus Duran Kremer. Durch diese Initiative sollten die Kenntnisse der „ersten Muttersprache“ gefestigt und ausgebaut werden und so zu einem Teil der eigenen Identität werden.

Der Eintritt in die Schule war nicht einfach, denn ohne Sprachkenntnisse und die Erfahrungen der Kindergartenzeit musste sich Fonseca in der Grundschule behaupten. „Ich war einer von nur zwei Ausländern. Das war einfach so, da musste ich eben durch.“ Auf die besondere Unterstützung von Lehrern und Gleichaltrigen konnte er zählen und war schon nach wenigen Jahren „vollkommen angekommen“, wie er sagt.

Um ein integraler Bestandteil der Gesellschaft zu werden, war es für Artur Fonseca schon immer selbstverständlich, mit Fleiß zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Bereits als Jugendlicher half er seiner Mutter in einer Pizzeria. Nach der Schule absolvierte er erfolgreich eine Ausbildung zum Büromaschinenmechaniker, einem Beruf, den es heute in dieser Form gar nicht mehr gibt und der dem des Informationselektronikers entspricht.

Mit viel persönlichem Einsatz und fundierten Portugiesisch-Kenntnissen als gewissem Extra konnte er sich zum Anteilseigner hocharbeiten. Die Portugiesisch-Kenntnisse waren ein Schlüssel zum Erfolg, denn so konnte er schon in jungen Jahren einen Teil der Firma in Luxemburg übernehmen und den Anforderungen der dort ansässigen Kunden in besonderer Weise entsprechen. Auf dieser Erfahrung aufbauend, wagte er mit nur 28 Jahren mit seinem Unternehmen mit Sitz in Trier und Luxemburg-Munsbach den Schritt in die Selbstständigkeit. Der Erfolg gibt ihm bis zum heutigen Tag Recht.

Beruflich angekommen und familiär verwurzelt, ist Artur Fonseca inzwischen sehr froh über die Entscheidung seiner Eltern, für immer in Deutschland zu bleiben. „Mit 13 oder 14 nochmal zurück nach Portugal zu gehen, das wäre ein fataler Fehler gewesen und hätte mich aus meinem Umfeld gerissen.“ Auch für die Tatsache, dass die Wahl der Eltern auf Deutschland und kein anderes europäisches Land fiel, ist er bis heute dankbar: „Einfach, weil hier alles klappt, die Gesellschaft funktioniert und man akzeptiert wird.“ Zuhause fühlt er sich in beiden Ländern. Auch, wenn er beim Fußball eine kleine Ausnahme machen muss, seine Heimat ist und bleibt aber Trier.