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16.04.2024

Mehr Platz für Firmen

Die Beteiligten stehen vor einem großen Torbogen und durchschneiden ein Band
Zur feierlichen Eröffnung des IRT-Geländes sind neben Geschäftsführer Reinhard Müller (rechts) unter anderem die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (Mitte), Triers Baudezernent Dr. Thilo Becker (3. v. l.) sowie der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Stefan Metzdorf, gekommen. Foto: IRT/Stella Treimetten

Gelegen zwischen Föhren, Hetzerath und Bekond sind im Industriepark Region Trier (IRT) aktuell 150 Firmen mit über 3000 Mitarbeitenden ansässig. Doch der Bedarf nach Flächen ist weiterhin groß, weswegen 2021 eine Erweiterung angegangen wurde, die nun im Beisein von Dezernent Dr. Thilo Becker offiziell eröffnet wurde.

Im Rahmen einer Feierstunde hat die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt am vorletzten Freitag die IRT-Erweiterung ihrer Bestimmung übergeben. Mit dabei waren unter anderem Angehörige der neu angesiedelten Unternehmen sowie Mitglieder des Zweckverbands, dem unter anderem die Stadt Trier und die Landkreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich angehören. Der IRT feiert jedoch nicht nur seine Erweiterung, sondern auch sein 30-jähriges Bestehen: Damals investierte der Zweckverband erstmals in den Aufbau eines multifunktionalen Industrieparks. Dieser sollte in den Gemarkungen Föhren und Hetzerath entstehen. Der Standort war optimal: direkt an der Autobahn A 1.

Als Ausgangspunkt diente die ehemalige Hubschrauberbasis Föhren. Diese war 1992 von den französischen Streitkräften aufgegeben und 1993 an den neugegründeten Zweckverband IRT verkauft worden. Bereits 1994 wurden die ersten Gebäude umgebaut und saniert. Man nahm sich eine Menge vor: Auf der einstigen Hubschrauberbasis und den umliegenden Agrarflächen sollte ein Industriepark mit 112 Hektar Ansiedlungsfläche und einer Gesamtausdehnung von 250 Hektar entstehen.

In jenen Tagen bedurfte es schon einiger Fantasie, um sich auf Äckern und Wiesen den heutigen Industriepark vorstellen zu können. Mit den ersten Firmenansiedlungen und dem Aufbau des Technologie- und Gründerzentrums ging die Saat langsam auf – „langsam“ bedeutet: innerhalb von 14 Jahren. Ausgerechnet während der großen Finanzkrise 2008 gab es den Wachstumsschub, auf den man so lange hingearbeitet hatte. Mit der ersten großflächigen Unternehmensansiedlung nahm die Entwicklung des IRT an Fahrt auf.

Von da an ging es Schlag auf Schlag. Insbesondere wachstumsstarke Eigengewächse, also Unternehmen, die im Industriepark gegründet worden waren oder hier durchstarteten, errichteten eine Betriebsstätte nach der anderen. In rasantem Tempo ging es voran. Die Zahl der verfügbaren Ansiedlungsflächen schrumpfte beinahe monatlich.

Grund genug für den IRT, über eine Erweiterung nachzudenken. Die ersten Pläne hierzu wurden bereits 2016 geschmiedet. Nach fünfjähriger Planungszeit und viel Überzeugungsarbeit war es im August 2021 dann so weit: Mit dem offiziellen Spatenstich starteten die umfangreichen Bauarbeiten zur IRT-Erweiterung. Auf diesen Projektbeginn hatten viele Unternehmen bereits sehnsüchtig gewartet – die zusätzlichen 40 Hektar Ansiedlungsfläche wurden dringend benötigt.

In Rekordzeit wurden drei Brückenbauten errichtet, mehr als zwei Kilometer Landesstraße verlegt, vier Verkehrsknoten angelegt und rund zwei Kilometer interne Erschließungsstraßen ausgebaut. Daneben entstanden kilometerlange Radwege. Doch nicht nur die Infrastruktur stand im Fokus. Auch in puncto Wasserwirtschaft und ökologischer Ausgleich wurden Maßstäbe gesetzt. Mit über 10.000 Kubikmeter großen Anlagen zur Regenwasserrückhaltung und gedrosselter Ableitung werden die Anforderungen an die Starkregenvorsorge über das gesetzlich geforderte Maß hinaus erfüllt. Mehr als 1500 Bäume und 5000 Wildgehölze wurden bereits gepflanzt sowie Feuchtwiesen und Biotope neu angelegt.

In die zukunftsweisende Infrastruktur investierte der Industriepark rund 25 Millionen Euro. Das Land förderte die Erweiterung mit 6,5 Millionen Euro. Noch während Straßen verlegt und ausgebaut wurden, errichteten einige Firmen bereits neue Betriebsstätten auf dem erweiterten Gelände. Schon jetzt haben diese Unternehmen 40 Millionen Euro investiert. In Kürze werden weitere Firmen folgen. Die Marke von 100 Millionen Euro an betrieblichen Investitionen wird bald erreicht sein. Der Zweckverband geht davon aus, dass auf dem erweiterten Gelände etwa 1000 Menschen arbeiten werden. Damit steigt die Gesamtzahl der Arbeitsplätze im IRT auf über 4400.