VHS-Leiter Rudolf Fries erhofft sich dadurch eine weitere Qualitätsverbesserung bei den Kursen. Zudem entstehen zusätzliche Büros für die Mitarbeiter. Im neuen Semester bietet die VHS insgesamt rund 530 Kurse und Einzelveranstaltungen an. Derzeit sind etwa 180 Dozenten bei der städtischen Bildungseinrichtung tätig und in einem Kalenderjahr werden rund 10.000 Teilnehmer gezählt.
Hauptgrund für die Rekordzahl bei Unterrichtsstunden ist die im Herbst 2015 deutlich gestiegene Flüchtlingszahl. Sie führt mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung zu einer stark erhöhten Nachfrage nach Deutschkursen bei anerkannten Asylbewerbern. Neu in diesem Fachbereich ist ein spezieller Integrationskurs für Frauen. Zwar bietet die VHS Frauenkurse für Zugewanderte schon seit 20 Jahren mit Unterstützung des Migrationsbeirats an, neu ist aber der Schwerpunkt zur Integration. Außerdem bietet das Programm viele bewährte Klassiker, darunter kunstgeschichtliche Exkursionen, zeitgeschichtliche Ausstellungen, Alphabetisierungskurse für Muttersprachler mit Lese- und Rechtschreibschwächen, Entspannungs- und Rückenschulungen, Kochkurse und Weinseminare sowie berufsbegleitende Weiterbildungen für Erzieherinnen und Lehrer. Außerdem besteht erneut die Möglichkeit, sich bei der VHS über mehrere Monate hinweg auf die Prüfung zum Nachholen des Hauptschul- oder Realschulabschlusses vorzubereiten.
Beim internen Vergleich der VHS-Fachbereiche liegen die Sprachen bei der Kurszahl mit 230 deutlich an der Spitze, gefolgt von Gesundheit (112), Kultur und Gestaltung (75) sowie Arbeit und Beruf (61). Um ein möglichst vielseitiges Programm anbieten zu können, kooperiert die VHS mit rund 50 Organisationen und Einrichtungen, darunter die Bundesbank und mehrere Universitäten.
Das Programmheft, das mit einer Auflage von 60.000 Exemplaren erscheint und unter anderem am 31. Januar zusammen mit der Rathaus Zeitung verteilt wird, enthält vielfältige historische Rückblicke, da die VHS in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag nach der Wiedergründung 1947 feiert. Um den Unterschied zu den harten Nachkriegsjahren und die Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten zumindest schlaglichtartig zu beleuchten, wurden in das Heft kurze Textauszüge und Zitate aus verschiedenen Zeiten integriert. „Während die Gründerväter vor 70 Jahren mit ganz existenziellen Problemen zu kämpfen hatten (kein ÖPNV, dunkle Straßen, fehlende Glühbirnen und Unterricht bei Kerzenlicht oder im Dunkeln), haben wir heute gute Bedingungen“, resümiert Fries in seinem Vorwort zum Programmheft. Weitere Informationen und Kursbuchung im Internet: www.vhs-trier.de.