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08.11.2016

Erinnerung an das Unrecht

Vernissage der Ausstellung (Unge)Rechtes Trier in den Räumen der ttm
Die Informationen zur Ausstellung, die in den Räumen der ttm zu sehen ist, recherchierten die Schüler neben dem Unterricht. Foto: ttm
Für Claudia Nosper, Lehrerin am Auguste-Viktoria-Gymnasium, war es eine Herzensangelegenheit: „Wir alle haben dabei sehr viele bleibende Eindrücke und Erfahrungen gewonnen.  Daher bin ich froh, dass ich mich vor drei Jahren mit meinem Kurs entschlossen habe, dieses Projekt umzusetzen.“ Gemeint ist damit die Auseinandersetzung ihres Leistungskurses Geschichte mit der Zeit des Nationalsozialismus. Vor zwei Jahren wurde das Schulprojekt inhaltlich abgeschlossen, danach ging es an die grafische und printtechnische Umsetzung. Noch bis zum 9. Januar ist die Ausstellung „(Unge)Rechtes Trier. Die Verfolgung und Deportation der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus“ in den Räumen der ttm in der Simeonstraße 55 zu sehen. Danach zieht sie weiter in die Volkshochschule.

„Wir sind der Aufforderung des Ortsbeirats Trier Mitte-Gartenfeld gerne gefolgt, diese Ausstellung zunächst bei uns zu zeigen“, begrüßte Roman Schleimer, Prokurist der ttm, die Besucher bei der Vernissage. Der frühere Schulleiter Bernhard Hügle hob das Engagement der Beteiligten hervor: „Eine Ausstellung auf diesem Niveau ist ja nicht einfach im Unterricht zu leisten. Frau Nosper und ihre Schüler waren jedoch sofort bereit und haben all dies neben dem Unterricht recherchiert.“ Dabei floss auch die Schul- und Familiengeschichte ein: Nachfahren der Familie Süßkind, die 1943 nach Auschwitz deportiert und dort größtenteils ermordet worden war, hatten später selbst das AVG besucht. Das Interview mit der Zeitzeugin Katharina Eisenmann führte ihr Urenkel, der ebenfalls als Schüler an dem Projekt beteiligt war.