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04.10.2016

Die Biotüte kommt

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) möchte für Küchenabfälle künftig kompostierbare Biotüten verteilen. Das Biogut soll mit Gartenabfällen verwertet werden, wodurch ein Substrat entsteht, das in der Landwirtschaft verwendet werden kann.

Organische Abfälle fallen im Garten und in der Küche an. Egal, ob es sich um Gras oder um Obstabfälle handelt – sie sollen nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz getrennt verwertet werden. Bei der Entscheidung, wie diese Abfälle getrennt erfasst werden, lässt der Gesetzgeber den öffentlich-rechtlichen Entsorgern freie Hand. Der A.R.T. hat sich entschieden, für die Nahrungs- und Küchenabfälle (Biogut) kompostierbare Biobeutel zu verteilen. Sie können im Haushalt zum Sammeln genutzt und bei einer der 82 Grün- schnitt-Sammelstellen in der Region abgegeben werden.

Zur Verwertung der organischen Abfälle soll dieses Bringsystem für Biogut und das bereits bestehende Bring- beziehungsweise Holsystem für Gartenabfälle (Grüngut) gekoppelt werden. Schon jetzt werden im A.R.T.-Entsorgungsgebiet jedes Jahr über 120 Kilogramm Gartenabfälle pro Einwohner getrennt erfasst. Die organischen Nahrungs- und Küchenabfälle sollen zusammen mit den Gartenabfällen in Vergärungsanlagen verwertet werden. Durch einen Nachrotte-Prozess kann das Material als Substrat anschließend in der Landwirtschaft verwendet werden. Diesem Konzept, dem „Trierer Modell Plus“, hat die Aufsichtsbehörde, die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, zugestimmt. Doch bevor es umgesetzt werden kann, müssen nach der Angaben der A.R.T. noch einige Hürden genommen und genehmigungsrechtliche Auflagen erfüllt werden. So ist der Zweckverband in enger Zusammenarbeit mit der SGD Nord aktuell dabei, die erforderlichen genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für die getrennte Bioabfallerfassung im Bringsystem zu schaffen. Wenn diese Hürden genommen sind, sollen die Tüten den Haushalten schnellstmöglich zur Verfügung stehen.

Das „Trierer Modell Plus“ ist nach Einschätzung des A.R.T. eine günstige, praktikable und gleichwertige Alternative zur Biotonne. Viele Bürger sowie Politiker hatten offen ihren Unmut gegen die Biotonne geäußert. Zum einen wussten viele schlichtweg nicht, wo sie einen weiteren Abfallbehälter unterbringen sollen – dieses Problem ergibt sich insbesondere in eng bebauten Orten  – andere sahen höhere Gebühren auf sich zukommen. „Im Vergleich zur Biotonne halten sich die jährlichen Kosten für die Biobeutel und das dahinterstehende Erfassungssystem deutlich im Rahmen. Obwohl sie in dem laufenden Haushalt eingerechnet waren, hatten sie nicht dazu geführt, dass die Gebühren erhöht werden mussten“, so der A.R..T.