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25.07.2023

"Großer Gewinn für Trier-Nord"

Ein Gruppe Erwachsener steht auf dem in gelben und roten Kacheln angelegten Fallschutzboden eines Spielplatzes.
Der erneuerte Spielplatz im Park Nells Ländchen steht seit Mai wieder zur Verfügung und wurde am Donnerstag mit einem Ortstermin offiziell eingeweiht. Dabei nahmen unter anderen Bürgermeisterin Elvira Garbes, Behindertenbeauftragter Gerd Dahm und Baudezernent Thilo Becker (vorn, v. l.) den in gelben und roten Kacheln angelegten Fallschutzboden und das angrenzende Mosaik in Augenschein.
„Bei diesem Spielplatz wird der inklusive Ansatz konsequent umgesetzt. Daher übernimmt er eine Vorreiterrolle für die ganze Stadt und ist ein wichtiger Beitrag zu einer kinder- und familienfreundlichen Stadt." Mit diesen Worten würdigte Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Elvira Garbes den Abschluss der rund 343.000 Euro teuren Umgestaltung. Der eigentliche Umbau war mit drei Monaten deutlich kürzer als die Vorbereitungsphase.

Bereits 2019 hatte der Stadtrat die Leitlinien zur Inklusion beschlossen und im gleichen Jahr gab es einen Beteiligungsprozess zur konkreten Ausgestaltung der Anlage mit Kindern und Jugendlichen von der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule. Das Landschaftsarchitekturbüro Karlheinz Fischer hat nach Vorgaben der AG Spielraum, in der neben Experten aus der Stadtverwaltung auch die mobile Spielaktion mitwirkt, und mit enger Begleitung durch StadtRaum Trier die Planung erarbeitet. In das Konzept sind die Ergebnisse der Beratungen mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung eingeflossen. Zudem beteiligten sich der Arbeitskreis und der Ortsbeirat Trier-Nord, der das Projekt auch finanziell unterstützt. Neben Ortsvorsteher Dirk Löwe nahmen mehrere Beirats- und Stadtratsmitglieder an der Vorstellung der erneurten Anlage teil.

Mit 260 Quadratmetern zählt die Spielplatzfläche zu den größten im Stadtgebiet und hat nun eine besonders große Zahl an Spielgeräten aufzuweisen. Der Standort in Trier-Nord wurde aber auch ausgewählt, weil der historische Park Nells Ländchen schon seit Generationen ein beliebtes Ziel für Bewegung, Freizeitgestaltung und Naherholung ist. Die meisten Spielgeräte wurde bei der Umgestaltung entlang des als „Sinnespfades" angelegten Rundwegs angeordnet. Neben der besonderen Pflastergestaltung regen unterschiedliche taktile Geräte die Sinne an. Von dieser Rundstrecke sowie den anderen Wegen lassen sich die zentralen Spielelemente barrierefrei erreichen.

Die Spielgeräte sind weitestgehend nach den empfohlenen Altersgruppen angeordnet, es gibt aber auch gemeinsame Kontaktpunkte. Die vorhandenen Geräte können wegen ihres guten Zustands in das neue Konzept integriert und sinnvoll ergänzt werden. Die Vielfalt der Geräte spricht mehrere Nutzergruppen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen an. Für die Inklusivität wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die einzelnen Geräte von möglichst vielen Kindern genutzt werden können. Ergänzend zu den Spielgeräten sind mehrere Sitzelemente integriert, die teilweise Spielangebote beinhalten (Bank-Tisch- Kombination mit Spielfeldern, Sitz- und Streichelsteine). Auch dadurch sollen die Aufenthaltsqualität auf der Anlage und die Kommunikation gefördert werden. Außerdem wird mit dem „Freilandlabor" am Aveler Bach das Element Wasser erstmals in den Spielplatz eingebunden. Die obere Ebene wird durch eine zusätzliche Rutsche, eine Aussichtsterrasse in Richtung Metternichstraße und Aufstiegshilfen in die Gesamtanlage eingebunden. Die Erfahrungen mit der neugestalteten Anlage sollen für weitere inklusive Spielplätze genutzt werden.

Petra Lohse