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06.09.2022

Explosive Kriegsspuren

Vier Männer des Kampfmittelräumdienstes posieren neben der entschärften Fliegerbombe
Die Männer des Kampfmittelräumdiensts Rheinland-Pfalz verladen den entschärften Blindgänger zum Abtransport.

Zweimal innerhalb von gut einer Woche rückte der Kampfmittelräumdienst der ADD zu Entschärfungseinsätzen im Stadtgebiet aus. Zunächst wurde am Dienstag vorletzter Woche gegen 18.31 Uhr eine Panzergranate aus dem Zweiten Weltkrieg in Pfalzel unschädlich gemacht. Zuvor wurden zehn Häuser im Umfeld evakuiert, der Moselradweg gesperrt und die Wasserschutzpolizei hielt die Schiffe auf der Mosel an.

Ein wesentlich größerer Einsatz wurde letzten Mittwoch in der Innenstadt ebenfalls erfolgreich abgeschlossen: Ein Blindgänger war um 8 Uhr bei Sondierungen zum Bau einer Hebebühne am Bühneneingang des Theaters im Heinz-Tietjen-Weg entdeckt worden. Es handelte sich um eine britische 250-Kilo-Fliegerbombe MC 500 mit einem Zünder „Tail Pistol No. 30", die vermutlich von dem Angriff im Dezember 1944 stammte. Entschärft wurde der Zünder gegen 20.33 Uhr.

Vor der nötigen Evakuierung im Umkreis von 300 Metern hatten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren 2334 betroffene Bewohnerinnen und Bewohner informiert, dass sie das Gebiet verlassen müssen. Stadtbusse wurden umgeleitet. In der Berufsbildenden Schule Gestaltung und Technik gab es ein Ausweichquartier für Menschen, die keine andere Unterbringungsmöglichkeit hatten. Im Einsatz waren rund 250 Kräfte der Berufsfeuerwehr, alle Freiwilligen Feuerwehren, das THW und die Schnell-Einsatzgruppen aus Trier und dem Kreis Trier-Saarburg mit Arbeiter-Samariter-Bund, DRK und Malteser-Hilfsdienst, Beschäftigte der Stadtverwaltung und der Stadtwerke sowie 68 Polizistinnen und Polizistin.

OB Wolfram Leibe dankte allen Helferinnen und Helfern für die professionelle Arbeit und den Anwohnerinnen und Anwohnern für die Geduld und die weitgehend reibungslose Evakuierung. Mit dieser erfolgreichen Entschärfung sind gleichzeitig die gesamten Sondierungen am Augustinerhof und dem Theater abgeschlossen.