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27.06.2023

Ein Leben für den Vereinssport

Enthüllung des Schriftzugs "Alfons-Steinbach-Halle" an einer Holzfassade
Alexander Steinbach (l.) enthüllt den Schriftzug der nach seinem Großvater benannten Halle. Sein Vater Michael Steinbach, Bürgermeisterin Elvira Garbes, Ortsvorsteher Rainer Lehnart, Innenminister Michael Ebling und OB Wolfram Leibe (v. l.) spenden Beifall.

Seit 2021 ist die neue Zweifeldhalle auf der Bezirkssportanlage Trier-Feyen bereits in Betrieb und wird intensiv für den Schul- und Vereinssport genutzt. Doch bisher fehlte es ihr an einem Namen. Dass sie jetzt nach Alfons Steinbach benannt wurde, erscheint mehr als logisch.

Helmut Hein, der aktuelle Vorsitzende der DJK St. Matthias, rief bei der Einweihungsfeier das Engagement von Alfons Steinbach für den Trierer Sport im Allgemeinen und für die Bezirkssportanlage im Besonderen in Erinnerung: „Sportfunktionäre wie ihn gibt es heute nur noch ganz selten. Sein Motto war: Geht nicht - gibt’s nicht." Für den Bau des Kunstrasenplatzes in Feyen zum Beispiel hatte er so unermüdlich bei den Politikern geworben, bis es den Baubeschluss gab. „Er ist dafür sogar ohne Termin ins Ministerium gefahren", schmunzelte Hein.

Alfons Steinbach hat sich als Sportkreisvorsitzender von 1997 bis 2009 große Verdienste erworben. Als Mitbegründer des DJK St. Matthias baute er dessen Handballabteilung auf und wurde 1987 zum Ehrenvorsitzenden des Vereins gewählt. Wie sehr Steinbach für den Vereinssport lebte, konnte Helmut Hein mit einer weiteren Geschichte illustrieren: Jahr für Jahr erstellte er vor Saisonbeginn, noch ohne Computer-Unterstützung, die Spielpläne für alle Handball-Amateurligen in der Region Trier und opferte dafür seinen Sommerurlaub.

Für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit wurde Alfons Steinbach unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ehrenbrief des Sportbunds Rheinland ausgezeichnet. Er starb 2019 im Alter von 86 Jahren. So blieb es seinem Sohn Michael und seinem Enkel Alexander vorbehalten, gemeinsam den Schriftzug Alfons-Steinbach-Halle neben dem Haupteingang zu enthüllen. Für diese Würdigung hatte sich Ortsvorsteher Rainer Lehnart im Ortsbeirat und Stadtrat erfolgreich eingesetzt.

Eine echte Einweihungsfeier für die Halle hatte es wegen der Corona-Pandemie bisher nicht gegeben. Das wurde jetzt nachgeholt: Mit den sportlichen Einlagen von Kindern der Grundschule Feyen, der musikalischen Begleitung durch den Musikverein Feyen und der Bewirtung durch Freiwillige der DJK St. Matthias wurde aus dem Festakt ein kleines Bürgerfest.

Hohe Gäste konnte Lehnart auch begrüßen: Neben OB Wolfram Leibe und Bürgermeisterin Elvira Garbes war auch Innenminister Michael Ebling nach Feyen gekommen. Die Landesregierung hatte die Gesamtinvestition von 6,2 Millionen Euro mit einem Zuschuss von 2,4 Millionen Euro gefördert. Ebling hob die gesellschaftliche Rolle des Sports hervor: „Corona hat Bremsspuren auch im Sport hinterlassen, das Ehrenamt ist unter Druck geraten. Aber gerade im Sport wird Zusammenhalt wieder neu organisiert. Er hilft der Gesundheit und steht für Inklusion und Teamplay."

Mit der Holzbauweise und einer Solaranlage auf dem Dach wurde bei der Alfons-Steinbach-Halle viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. OB Leibe erinnerte daran, dass eine fast identische Halle zeitgleich auch in Trier-West errichtet wurde: „Wir müssen mit dem wenigen Geld, das wir haben, klug umgehen. Wir haben jetzt zwei Hallen mit innovativer Architektur, mussten dafür aber nur einmal Planungsleistungen ausschreiben."

Ralph Kießling